Beamte der Nationalpolizei haben einen Autofahrer, der betrunken einen Unfall mit einem Radfahrer in Palma de Mallorca verursacht hatte, vor den Angriffen wütender Augenzeugen in Sicherheit gebracht. Bei dem Mann handelt es sich nach Angaben der Lokalpolizei um einen deutschen Staatsangehörigen, Jahrgang 1969, mit offenbar spanischem Familienhintergrund.
Der Autofahrer hatte beim Abbiegen die Vorfahrt missachtet und einen Radfahrer auf dem Radweg erfasst. Der Radler stürzte zu Boden, und der Autofahrer stieg aus, um scheinbar nach dem Mann zu sehen. Doch dann versetzte er dem Radler, der sich gerade aufrappelte, einen Fußtritt und eine Fausthieb, berichtet die spanische MM-Schwesterzeitung Ultima Hora unter Berufung auf die Polizei.
Das Vorgehen des Fahrers empörte Augenzeugen eines nahen Straßencafés, die dem Radler zu Hilfe eilten und den Fahrer beschimpften. Bevor die Handgreiflichkeiten ernstere Ausmaße annahmen, traf eine Motorradstreife der Nationalpolizei ein. Sie brachte den Fahrer in dessen Auto in Sicherheit, nachdem sie ihm den Schlüssel abgenommen hatte, und notierte anschließend die Personalien aller Anwesenden.
Auch die Lokalpolizei kam hinzu. Spanische Medien schrieben, die Beamten verhinderten das "Lynchen" des Mannes. Der Vorfall hatte sich den Angaben zufolge bereits vor einigen Tagen zugetragen
Der Radfahrer war durch den Sturz nur leicht verletzt worden, er fühlte sich aber nach dem Faustschlag benommen. Der 35-Jährige wurde zur Untersuchung per Krankenwagen in ein Ärztezentrum gebracht.
Zwei Alkoholproben bei dem Autofahrer ergaben zunächst 0,64 und später auf der Wache 0,72 Promille. Daraufhin wurde der Mann wegen Trunkenheit am Steuer sowie Körperverletzung festgenommen.