Das Ende für Palmas Luftdruck-Müllentsorgungssystem ist zum Greifen nah: Bis März sollen alle 344 Einwurfboxen entfernt werden, mehr als die Hälfte ist bereits entsorgt. Das meldet die spanische Tageszeitung Ultima Hora und zitiert auch Bürgermeister José Hila: Das System habe versagt, so der sozialistische Politiker.
Damals, im Jahr 2002, galt die unterirdische Entsorgungsmöglichkeit als hochmodern und fortschrittlich. Das Prestige-Projekt der damals regierenden konservativen PP sollte im Zentrum der Hauptstadt von Mallorca für unproblematische und platzsparende Müllbeseitigung sorgen. Das Gegenteil traf ein: Statt 20 Jahren Haltbarkeit versagte das auf Luftdruck basierende System schon nach weniger als zehn Jahren, aus geplanten 18 Millionen Euro Kosten wurden 27 Millionen.
Immer wieder wurde repariert und investiert, 2012 gab Palmas Rathaus das Projekt schließlich auf. Seitdem passierte nichts. "In den vergangenen drei Jahren standen die Einwurfboxen ungebraucht herum. Sie sind zu einem Schandfleck geworden und geben für Touristen ein schlechtes Bild ab", so Hila.
Bis heute steht ein Urteil darüber aus, ob die verantwortliche Baufirma UTE 26 Millionen Euro Entschädigung wegen Vertragsbruchs zahlen muss. Bei der Anschaffung hatte auch die Europäische Union Millionenzuschüsse geleistet. (somo)