Die historische Festung La Fortaleza bei Pollença im Norden von Mallorca soll schon bald öffentlich zu besichtigen sein. Das hat die Gemeinde bekanntgegeben.
Eine entsprechende Mustervereinbarung liege bereits vor und solle in den nächsten Monaten vom privaten Besitzer James Lupton unterzeichnet werden, heißt es. Der britische Lord, der die Halbinsel mit Festung und Nebengebäuden 2011 für 30-35 Millionen Pfund erworben hatte, ist dazu verpflichtet, Besuchstage zu ermöglichen, da es sich um ein registriertes Kulturdenkmal (BIC) handelt.
Nachdem unter der konservativen Regierung über Jahre hinweg keine Anstalten dazu unternommen wurden, könnte es nun schneller gehen. Mallorcas Inselrat hat mit den Eignern der Finca Son Torrella in Santa Maria eine juristisch tragfähige Lösung ausgearbeitet, die auch auf andere Fälle wie jetzt in Pollença übertragen werden kann.
Allerdings sind noch einige Details zu klären, unter anderem das Eintrittsgeld und die Zufahrt, die teilweise über Militärgelände führt und mit Kleinbussen abgewickelt werden soll.
La Fortaleza wurde zwischen 1622 und 1628 zur Piratenabwehr gebaut. Später gehörte das Areal einer mallorquinischen Familie und dem argentinischen Maler Roberto Ramagué. 1936 wurde es vom Militär enteignet, nach 1964 aber den Erben zurückgegeben. Sie verkauften es an den Banker John Ogden. La Fortaleza befindet sich in einem gut restaurierten Zustand und wurde einmal als teuerstes Grundstück Spaniens bezeichnet. Über 100 Millionen Euro wollten diverse Makler vor der Krise dafür. Am Ende gab es dem Vernehmen nach jedoch einen Preisnachlass von mehr als 70 Prozent.
Das Gelände wird unter anderem für luxuriöse Events und für Filmdrehs vermietet. (mic)