Wer sich für Mallorcas Bräuche und Volksfeste interessiert, der sollte sich den "Firó" von Sóller - den Haupttag der dortigen Frühjahrsfestwoche - auf keinen Fall entgehen lassen. Dann wird dort nämlich traditionell ein Piratenüberfall aus dem 16. Jahrhundert nachgestellt. Laienschauspieler stehen sich im schauerlichen Kampfgetümmel gegenüber, hin und her wogt die Schlacht zwischen blutrünstigen Eindringlingen und wackeren "Sollerics", erst am Strand, später dann in den engen Gassen des Städtchens (das genau Programm finden Sie hier).
Im Laufe der Zeit (das Historienspektakel gibt es in Sóller seit mehr als 150 Jahren, im vergangenen Jahr erklärte der Inselrat es zur "Festivität von kulturellem Interesse") hat sich der "Firó" zu einem höchst populären Volksfest entwickelt, zu dem auch zahlreiche Touristen und Inselbewohner aus anderen Ecken Mallorcas nach Sóller strömen. Zudem fließt der Alkohol reichlich und immer wieder kam es auch zu Tumulten. Deshalb versucht die Gemeindeverwaltung seit einiger Zeit, das Fest in geordnetere Bahnen zu lenken.
Eine Maßnahme: Der Zugang zum Festplatz in Sóllers Ortskern soll in diesem Jahr auf 4000 Personen begrenzt werden. Nur wer ein farbiges Armband ergattern kann, wird auf die Plaça gelassen. Die bunten Bändchen sind gratis und im Erdgeschoss des Rathauses in Sóller erhältlich. Eine gewisse Anzahl wird auch noch am Tag des Spektakels am Eingang zum Festplatz verteilt, heißt es. Los geht's um 15 Uhr auf der Plaça de la Constitució, die letzte und alles entscheidende Schlacht steigt ab 21 Uhr im Carrer de Sa Lluna.