Die neuen Bußgeld-Regelungen an der Playa de Palma haben im Frühling für Wirbel in den Medien in Deutschland und auf Mallorca gesorgt. Bis zu 3000 Euro Strafe für Saufgelage und Ruhestörungen ? das erschien vielen horrend. Doch trotz der vermeintlich harten Handhabe gegen Störenfriede beschweren sich die Anwohner der Playa nun erneut: "Es gibt weiterhin Lärm, Massenbesäufnisse und Verschmutzungen, so, wie jeden Sommer. Es ist ein weiteres Jahr ohne Lösungen", so die Sprecher des Nachbarschaftsverbands.
"Vor einem Jahr haben uns die Verantwortlichen im Rathaus versprochen, dass sie die Probleme lösen werden, aber in den frühen Morgenstunden ist es täglich das Gleiche: große Menschenansammlungen, exzessiver Alkoholkonsum, Schlägereien, nicht auszuhaltender Lärm, Behinderungen der Reinigungskräfte und des öffentlichen Nahverkehrs. Das verhindert ein Zusammenleben und zerstört das Ansehen von El Arenal jeden Tag ein Stück mehr", werden die Anwohner von der spanischen Tageszeitung Ultima Hora zitiert.
Erst am vergangenen Dienstagmorgen waren mehrere Müllkontainer an der Calle Trasimè in Brand gesteckt worden, die Feuerwehr musste ausrücken. "Und das ist nicht das erste Mal in diesem Sommer", bekräftigen die Mitglieder der Anwohnervereinigung. Sie haben die Beschwerden nun schriftlich beim Rathaus eingereicht. "Diese Exzesse beeinträchtigen direkt die Gesundheit der Nachbarschaft, wir fühlen uns sehr gestresst."
Die neuen Bußgeld-Regelungen gelten neben anderen Zonen im Stadtgebiet von Palma de Mallorca für die erste Meereslinie von El Arenal. Hier liegt auch der bei deutschen Party-Urlaubern beliebte "Ballermann". Schon vor Inkrafttreten der neuen Regelungen waren Bedenken aufgekommen, dass die Registrierung der Verstöße Ermessenssache der diensthabenden Polizeibeamten sei, da die Regeln sehr allgemein formuliert sind. (somo)