Der Inselrat hat jetzt die Einzelheiten des Schnellstraßenprojekts Llucmajor-Campos vorgestellt – eines der größten Infrastrukturvorhaben der öffentlichen Hand auf Mallorca in dieser Legislaturperiode. Geplant ist eine Bauzeit von maximal zwei Jahren, los geht's Anfang 2017. Die Kosten für den Ausbau der 8,8 Kilometer langen Strecke sollen sich auf 42 Millionen Euro belaufen. Vorgesehen ist eine teilweise Begradigung und Verbreiterung der bestehenden Straße, die pro Fahrtrichtung lediglich eine Spur aufweist und als eine der gefährlichsten Strecken der Insel gilt. Immer wieder kommt es hier zu tödlichen Unfällen.
Das nun vorgestellte Projekt sieht je zwei Spuren pro Richtung vor, dazu kommen ein drei Meter breiter bepflanzter Mittelstreifen, der die Fahrstreifen baulich voneinander trennt, sowie je eine 3,5 Meter breite Standspur. Die Schnellstraße wird über zwei Anschlussstellen verfügen. Dadurch werden zwei Nebenstraßen notwendig, über die die angrenzenden Grundstücke erreicht werden können.
Das Bauprojekt ist nicht unumstritten, auch wenn weitgehend Konsens herrscht, dass die Straße aus Gründen der Verkehrssicherheit ausgebaut werden muss. Umweltschützer kritisieren die Pläne, obwohl diese einen deutlich geringeren Eingriff in die Umwelt bedeuten, als das Ausgangsprojekt, das noch von der konservativen PP stammte und die Asphaltierung von rund 190.000 Quadratmetern mehr bedeutet hätte. Statt 49,5 Meter breit, wie damals geplant, wird nun eine lediglich 42 Meter breite Schneise durch die Landschaft geschlagen.
Zum Projekt gehört auch die Verschönerung der Ortseinfahrt von Campos. Hier sollen die Bürgersteige verbreitert und Bäume gepflanzt werden. Unklar ist noch, wie die Ortsdurchfahrt in Campos in Zukunft neugeordnet wird. Bislang rollt ein Großteil des Verkehrs mitten durch das Dorf. Eine Umgehungsstraße könnte Abhilfe schaffen. Einen ersten Schritt in diese Richtung hat die Gemeinde nun unternommen, indem sie mehrere Grundstücke aufgekauft hat, über die in Zukunft ein Teil der Umgehungsstraße führen könnte.