Im Korruptionsfall Can Domenge haben die Geschworenen Maria Antònia Munar schuldig gesprochen. Für die ehemalige Inselratspräsidentin der inzwischen aufgelösten Regionalpartei Unió Mallorquina – im Volksmund auch als "Königin von Mallorca" bezeichnet – wollen sie keine mildernden Umstände gelten lassen.
Weder das Geständnis, noch die Erstattung des von einem Bauträger bezahlten Bestechungsgelds an die Staatskasse, noch die Tatsache, dass das Geschehen zehn Jahre zurückliegt, wird als strafmildernd anerkannt.
Die Entscheidung über die Länge der Haftstrafe zwischen einem Jahr und vier Jahren liegt nun bei der Vorsitzenden Richterin. Die an Krebs erkrankte Munar wurde bereits in anderen Fällen wegen Korruption verurteilt und sitzt seit drei Jahren im Gefängnis.
Für ihren mutmaßlichen Komplizen Miquel Nadal fordert die Staatsanwaltschaft 1,5 Jahre Haft. Auf dieses Maß hat sich auch Bartomeu Vicens mit den Anklägern geeinigt. Für Miquel Llinàs und den korrupten aber geständigen Unternehmer Román Sanahuja bleibt es bei Geldstrafen. (mic)