Die Linksregierung auf den Balearen hat ihr Wahlversprechen verwirklicht: Palma de Mallorca heißt jetzt offiziell nur noch Palma. Das Rathaus hat Post aus Madrid erhalten: Darin heißt es, dass die Balearen-Hauptstadt im offiziellen Register der spanischen Kommunen fortan als "Palma" geführt wird, teilte die Stadtverwaltung am Donnerstag mit. Das bedeutet, dass der Name der Stadt in amtlichen Verlautbarungen auf den geographischen Zusatz "de Mallorca" verzichten muss.
Die Mitteilung aus Madrid war in der Kanzlei des spanischen Ministerpräsidenten, Abteilung territoriale Verwaltungen, auf den Weg gebracht worden. Darin wurde festgestellt, dass die Stadt alle Anforderungen zur Namensänderung erfüllt habe. So hatte das Balearen-Parlament in einem eigenen Gesetz die neue Bezeichnung verabschiedet und im balearischen Amtsblatt (Boib) angezeigt. Aus diesem Grund sei nun auch der Änderung des Namens im offiziellen Gemeinderegister stattgegeben worden. "Die Kommune Palma de Mallorca nennt sich von nun an Palma."
Die Bezeichnung der Balearen-Metropole ist seit Jahren ein Politikum auf der Insel. Während die Konservativen auf das "de Mallorca" nicht verzichten wollen, weil der Name international auf diese Weise bekannt und eingebürgert sei sowie Verwechselungen verhindere, setzen Links- und Regionalparteien auf das alleinige "Palma". Sie sehen darin eine Kontinuität zum historischen Namen der Stadt.
Die Abschaffung des "de Mallorca" durch den Linkspakt ist auch eine Retourkutsche an die konservative Vorgängerregierung. Sie hatte sich dafür stark gemacht, den im Tourismus gebräuchlichen Namen ganz offiziell als "Palma de Mallorca" festzuschreiben. Die Opposition hat ihrerseits bereits angekündigt, im Falle einer Rückkehr an die Macht, die Bezeichnung wieder zu ändern.
In maurischer Zeit hieß die Stadt Medina Mayurqa. Der Sommerloch-Vorschlag der "Bild"-Zeitung von 1993 (Deutschland solle Mallorca kaufen) hatte seinerzeit scherzhaft "Palmenhausen" ins Gespräch gebracht.
Machen Sie bei der MM-Umfrage mit (siehe unten)!