Ein Großbrand in der Nähe der Hafengemeinde von Port de Pollença hat die Einwohner um den Schlaf gebracht. Seit Donnerstagmorgen ist das Feuer unter Kontrolle, teilten die Behörden mit. Die Flammen vernichteten 75 Hektar Busch- und Waldgebiete. Die spanische Tageszeitung Ultima Hora titelte "Inferno in Port de Pollença".
Seit Ausbruch des Feuers am Mittwochabend gegen 21 Uhr hatten Feuerwehren aus zahlreichen Orten aus Mallorca gegen die Flammen gekämpft, die von stürmischen Windböen immer wieder angefacht wurden. Rund 60 Häuser hatten evakuiert werden müssen. Im Ortsteil Cala Sant Vicenç waren die Menschen stundenlang ohne Strom.
Das Feuer war im Bereich Coll de Síller zwischen dem Kernort Pollença und der Hafengemeinde Port de Pollença ausgebrochen. Unbestätigte Vermutungen deuten darauf hin, dass ein Kurzschluss in einer Trafostation der Stromversorgung den Brand ausgelöst haben könnte. Aufgrund der durch den Brand zerstörten Station konnte der Ortsteil Cala Sant Vicenç nicht mit Strom versorgt werden.
Das Feuer breitete sich wegen des starkes Windes blitzschnell aus. Anwohner beobachten, wie die Flammen sogar entgegen der Windrichtung sich durch die Vegetation die Hügel hinauf ausweiteten. Aufgrund der Dunkelheit hatte der Brand nicht mit Löschflugzeugen aus der Luft bekämpft werden können.
Das Feuer bedrohte zwischenzeitlich luxuriöse Villen und Chalets im Bereich zwischen den Wohnsiedlungen. Die Polizei hatte den Verkehr an diversen Stellen abgesperrt. Der Bürgermeister von Pollença, Miquel Ángel March, hielt sich die ganze Nacht im Lagezentrum der Einsatzkräfte auf.