Die Fluglinie Ryanair handelt offenbar gegen das spanische Gesetz, wenn sie wie angekündigt ab November Geld für Rollköfferchen im Handgepäck verlangen will. Die Verbraucherschutzorganisation Facua wies am Montag in einem Kommuniqué darauf hin, dass der Artikel 97 Beförderer verpflichtet, das Handgepäck der Passagiere kostenlos zu transportieren. Eine Airline dürfe dieses Gepäck nur aus Sicherheitsgründen ablehnen oder dann, wenn es zu groß sei.
Im Einzelnen sehen die neuen Regeln von Ryanair wie folgt aus: Passagiere dürfen weiterhin ein kleines Handgepäckstück, das unter den Sitz passt, kostenlos mitnehmen. Größere Stücke wie beispielsweise die beliebten Standard-Kabinen-Köfferchen dürfen aber nur noch von Fluggästen mit in die Kabine genommen werden, die den Aufpreis von sechs Euro für das sogenannte "Priority Boarding" bezahlt haben.
Im Gegenzug senkt Ryanair jedoch den Preis für aufgegebenes Gepäck, das weniger als zehn Kilogramm wiegt. Musste man bisher 25 Euro für ein Gepäckstück bis 20 Kilogramm bezahlen, kann man jetzt auch einen Koffer, der bis zu 10 Kilogramm wiegt, für 8 Euro aufgeben.
Mit den neuen Regeln will Ryanair Verspätungen durch Verzögerungen beim Boarding vermeiden.