Dass auf Mallorca mit „Cúber” und „Gorg Blau” zwei für die Wasserversorgung der Insel wichtige Stauseen existieren, dürfte den meisten Inselfreunden bekannt sein. Dass es aber einst Pläne gab, noch an einer Reihe weiterer Stellen im Tramuntana-Gebirge gigantische Auffangbecken zu bauen, wissen die wenigsten.
Die MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora” hat sich unlängst des Themas angenommen, und die Pläne von einst wieder aus dem Archiv geholt. So war ursprünglich geplant, auch im Tal von Orient, im Vall d’Ofre und auf dem Gebiet Clot d’Almadrà Staumauern zu bauen. Diese sollten aber nicht der Gewinnung von Wasser, sondern vorrangig der Stromerzeugung dienen. B
Bereits 1972 war in der Nähe des Stausees Gorg Blau ein entsprechendes Kraftwerk entstanden. Bei den geplanten Seen hätten Turbinen an den Stauwehren für Energie sorgen sollen. Besonders weit gediehen die Vorhaben aber nie.
Bei einer Studie zu dem Bauprojekt bei Orient, das mit 950 Hektar Fläche und einem Volumen von 3,8 Millionen Kubikmeter gigantische Ausmaße gehabt hätte, wurde schnell klar, dass ein Stausee dieser Größe kaum zu realisieren wäre, würde er doch an gleich mehreren Stellen Wasser verlieren. Zum Vergleich: „Cúber” und „Gorg Blau” messen jeweils nur rund 60 Hektar.
Die anderen geplanten Stauseen wurden aufgrund der zu hohen Kosten ebenfalls nie umgesetzt. Zudem bestand vor allem im Dorf Biniraix die Angst, eine Staumauer könnte brechen und die Gemeinde überfluten.