Der niederländische Regisseur Wouter van Luijn, der am 13. Juli des vergangenen Jahres unter nach wie vor ungeklärten Umständen im Barackendorf Son Banya ums Leben gekommen ist, litt an einer Gehirnerkrankung. Das ergab nun der offizielle Autopsiebericht. Daraufhin hat die Verteidigung des einzigen inhaftierten Tatverdächtigen die sofortige Freilassung des Mandanten gefordert.
Der 19-jährige Spanier hatte behauptet, Wouter van Luijn nur geschubst und ihm einen Schlag versetzt zu haben. Er habe aber den 34 Jahre alten Niederländer nicht töten wollen. Als van Luijn ohnmächtig am Boden lag, habe er ihn in die Klinik Son Espases gefahren. Kurz darauf starb der Niederländer an einer Gehirnblutung.
Der Anwalt der Familie des Regisseurs sprach sich gegen die Freilassung des Hauptverdächtigen aus. Erst der Angriff auf van Luijn habe zu dessen Tod geführt. Auch seien die Verletzungen, die der Filmemacher im Gesicht und am Körper erlitten hatte, ungeklärt.
Der Anwalt geht davon aus, dass mehrere Personen den Filmemacher angegriffen haben. Zudem habe der Hauptverdächtige bisher mehrere Versionen angeboten. Der 19-Jährige ist vorbestraft. Nach Ansicht des Anwalts besteht Fluchtgefahr.
Es gilt mittlerweile als gesichert, dass der Niederländer sich nach Son Banya begeben hatte, um dort Drogen einzukaufen. Dabei kam es offenbar zum Streit mit anderen Drogenkonsumenten. Dem Regisseur sei dort zudem die Brieftasche mit mehreren Hundert Euro gestohlen worden.
Die untere Aufnahme zeigt die Festnahme des Hauptverdächtigen im Sommer 2018: