Der Tod von Herminia B. B., einer Mitarbeiterin am Flughafen Son Sant Joan, hat den privaten Sicherheitssektor auf Mallorca erschüttert. Mehrere Gewerkschaften und Angestellte im Sicherheitssektor haben ihre Empörung zum Ausdruck gebracht. "Der Tod von Herminia hätte vermieden werden können. AENA und das Unternehmen Visabren (Trablisa) waren sich mehr als bewusst, dass solche Vorfälle auftreten können", heißt es vonseiten der Gewerkschaft FTSP-USO.
Sebastián Oliver (Gewerkschaft Espartanos) kommentiert: "Es muss sehr deutlich gemacht werden, dass Herminia kein Mitglied des Sicherheitspersonals war – sie war eine Hilfskraft. Seit Jahren prangern wir an, dass AENA und Trablisa, um Geld zu sparen, die Zahl der Sicherheitsleute mit dieser Art von Personal aufstocken. Sie tun dies, um falsche Sicherheit zu suggerieren und Kosten zu senken." Nun sei es Aufgabe der Politik einzugreifen.
Ramón Domingo, seit mehr als 18 Jahren Flughafenwächter, weist seinerseits darauf hin: "Herminia mit einer Herzerkrankung und ihren 64 Jahren arbeitete 16-Stunden-Schichten – auch nachts – an einem sehr konfliktreichen Punkt im Terminal C, dem Ankunftsbereich."
FTSP-USO fügt an, dass die aktuelle Gesetzgebung vorschreibt, Service-Assistenten können nur Informations- und Orientierungsfunktionen wahrnehmen. Sie seien jedoch nicht berechtigt, Kontrollen durchzuführen oder jemandem den Zutritt zu verbieten.
Besonders verärgert ist der Sektor darüber, dass die Firma, für welche die Tote arbeitete, sich angegriffen fühlte, als der Vorwurf aufkam, das Unglück hätte vermieden werden können.
Die 64-Jährige war am Donnerstag nach einer Operation eines Bruchs am Oberschenkel verstorben. Diesen hatte sie sich am vergangenen Samstag zugezogen, als ein deutscher Passagier die Frau gestoßen hatte. Sie hatte ihm den Zugang zurück zu den Gepäckbändern verwehrt, nachdem der Reisende direkt nach seiner Ankunft das Flughafengebäude verlassen hatte, um eine Zigarette zu rauchen. (cls)