Seinen Sportkameraden hat sich der 5. April 2018 tief ins Gedächtnis eingebrannt. An jenem Tag kam Christoph Bohnen ums Leben, erfasst von einem Auto, das von hinten kommend ungebremst in die Radfahrergruppe gerast war.
Die Meldung von dem Unfall auf der Landstraße bei Capdepera ging damals durch alle Medien und wurde insbesondere in Deutschland mit großer Sorge zur Kenntnis genommen. Denn Mallorca lockt jedes Jahr Hunderttausende Radsportler an, die hier in ihrer Freizeit Touren fahren. Das Unglück hätte ebenso jeden anderen treffen können.
Die Kameraden von Christoph Bohnen kamen damals mit dem Leben davon, auch wenn mehrere zum Teil schwere Verletzungen erlitten. Sobald sie wieder genesen waren, ergriffen einige von ihnen die Initiative, um dem verunglückten Freund ein Denkmal zu setzen. Mit ihm hatten sie sogar die USA durchradelt. Das verbindet. So gaben sie einen Gedenkstein in Auftrag, den sie an der Unfallstelle aufstellen lassen wollen.
Ein Betrieb in Deutschland fertigte den Gedenkstein (80 Zentimeter hoch, 200 Kilo schwer) aus Muschelkalk an, er wurde nach Mallorca gebracht. Parallel dazu beantragten die Freunde beim Rathaus in Capdepera die Genehmigung. Dieses leitete das Begehr an das Verkehrsdezernat des Inselrates weiter. Dann war nichts mehr zu vernehmen. Der erste Todestag, an dem die Freunde den Gedenkstein aufstellen wollten, verstrich ungenutzt.
Auf MM-Anfrage erklärte die Behörde nun, der Antrag sei aufgrund der Wahlen und des Regierungswechsels im Inselrat in einem Stapel Papiere liegen geblieben. Den Antragstellern werde jedoch bald eine Antwort zugehen. Wie sie ausfallen wird, dazu wurde nichts mitgeteilt.
Jetzt warten Christoph Bohnens Freunde gespannt auf die Entscheidung des Amtes.