Die vierköpfige deutsche Familie, die am Sonntagmittag bei der Kollision eines Helikopters mit einem Kleinflugzeug in der Nähe von Inca ums Leben kam, war seit zehn Jahren immer wieder auf die Insel zurückgekehrt. Die Bundesbürger hielten sich laut der MM-Schwesterzeitung Ultima Hora vom Montag in diesem Sommer zusammen mit Bekannten in einem Haus in der Nähe des Landhotels La Reserva Rotana unweit von Manacor im Osten von Mallorca auf.
Um den 43. Geburtstag des Vaters namens August Inselkammer zu feiern, hatten sie sich einen Flug mit einem Helikopter der deutschen Firma Rotorflug nach Camp de Mar gegönnt. Sie wollten das Restaurant "Campino" aufsuchen. Laut "Bild" und "Süddeutscher Zeitung" handelte es sich um eine Millionärsfamilie aus München. Der Name der Mutter wurde mit Christina angegeben, die Kinder namens Max und Sophia wurden neun und elf Jahre alt. Der italienische Pilot Cedric L. steuerte den Hubschrauber, er kam bei dem Unfall ebenfalls ums Leben.
Die deutsche Familie besaß die Fertighausfirma "Isartaler Holzhaus". Verwandte sind deutschen Medien zufolge im Bier-Business aktiv: August Inselkammers Onkel Franz ist Chef der Brauerei Aying, Onkel Peter ist Oktoberfest-Wirt. 2014 war Jannik Inselkammer, Mitinhaber der Münchner Augustiner-Brauerei, in Kanada beim Heli-Skiing ums Leben gekommen.
Das Fluggerät vom Typ Bell 206 L3 landete am Sonntag vor dem Hotel. Da nicht alle Personen in den Helikopter passten, nahmen einige ein Auto, um zum Ziel zu gelangen.
Bei dem vom Flugplatz Binissalem gestarteten Kleinflugzeug handelte es sich um eine Maschine der Firma Aeroprakt 221. Der aus Valencia stammende Pilot Juanjo V., der mit einem Freund unterwegs war, hatte laut dem Chef des Flugplatzes, Biel Gomila, langjährige Erfahrung. Medienberichten zufolge sah seine Ehefrau, wie er nur 500 Meter vom Krankenhaus von Inca kollidierte. Der Pilot und sein Bekannter starben ebenfalls.
Unterdessen wurde bekannt, dass ein Flügel des Ultraleichtfliegers ein Rotorblatt des Helikopters berührt hatte. Warum es zu dem Zusammenstoß kam, ist weiter unklar.
Zeugen des Crashs ergriffen inzwischen das Wort: María, die am Camí Vell de Costitx wohnt, wo Teile des Helikopters herabfielen, lag auf einer Luftmatratze neben dem Swimming Pool, als sie den Helikopter bemerkte. Als sie den Zusammenstoß sah, forderte sie laut Ultima Hora ihre Kinder laut auf, aus dem Wasser zu kommen. José María, ein anderer Anwohner, sagte: "Wir hörten die Explosion und erschraken uns sehr." Das Leichtflugzeug sei weniger als 200 Meter entfernt abgestürzt. "Einige junge Leute versuchten, das brennende Flugzeug mit Wasser zu löschen."
Unterdessen ordnete die Chefin der Balearen-Regierung, Francina Armengol (Sozialisten) drei Tage Staatstrauer an.
Meldung wird im Laufe des Tages aktualisiert