Der Schweiß steht den Teilnehmern nicht nur aufgrund der glühenden Hitze auf der Stirn: Gerüstet mit einer schützenden Kopfbedeckung, einem dicken, weißen Film Sonnenschutzmittel Faktor 50 auf der Haut und der obligatorischen Rettungsweste am Körper erfolgt der Start zu der dreistündigen SUP-Tour.
Nach einer kurzen theoretischen Einführung in die Handhabung von Paddel und Brett fürchteten nun alle den Moment der Wahrheit: Wird es problemlos gelingen, die große Herausforderung beim Stand Up Paddling (SUP), das aufrechte Stehen auf dem wackeligen Board auf dem Wasser, problemlos zu meistern? Nach und nach begibt sich Person für Person – insgesamt eine Gruppe von sechs Teilnehmern – in das kühle Nass.
Anfangs bewegen wir uns auf dem Board kniend – laut Vorschrift im Hafengelände – Richtung offenes Meer fort. Was gut so ist, denn so bleiben dem Körper und Geist noch etwas Zeit, sich an den ungewohnten, instabilen Untergrund zu gewöhnen.
Sofort merkt man, wer sich schon einmal an dieser Trendsportart versucht hat beziehungsweise auch sonst Sport betreibt und wer nicht: Aufgrund der doch relativ starken Strömung im Becken treibt es einige Paddler ab und ein regelmäßiges Muckitraining macht sich hier schon mal bezahlt. Es ist bereits jetzt sehr anstrengend in den Armmuskeln, obwohl wir noch nicht einmal stehen, sondern noch immer knien.
Dann ist er plötzlich da, der ersehnte und doch mit etwas Sorge erwartete Moment: Das offene Meer liegt einladend, respekteinflößend und in all seiner glitzernden Pracht der Vormittagssonne vor uns! Das Aufstehen ist anfangs ein sehr wackeliges Unterfangen, zumal die See doch etwas unruhiger ist als erwartet. Jetzt ist eine aktive Körpermitte das A und O, damit man nicht ins Wasser fällt. Durch die Anspannung von Rücken-, Bauch- und der Beinmuskulatur gelingt es allmählich, die Balance auf dem ungefähr vier Meter langen Board zu halten.
Mit zunehmender Standsicherheit gewinnen alle sichtlich Spaß an der Sache und die Gruppe gleitet in der wunderschönen Umgebung von Santa Ponça fast majestätisch dahin. Die spürbare Freiheit auf dem Wasser, die sanfte Meeresbrise und die rhythmischen Bewegungen der Wellen schaffen beinahe eine meditative Atmosphäre. Nadine findet den Ausflug mit den „SUPs” „total cool“ und fühlt sich im Einklang mit Wind, Wasser und Welle. „Man kommt echt total runter“, meint die 33-Jährige aus Stuttgart. Ihre Freundin Sabine, 56 Jahre, aus Offenburg, bekräftigt das und schwärmt auch von der einzigartigen Kulisse: „So nah an die Küste kommt man sonst nie.“
Die Zeit vergeht wie im Flug und nach ein, zwei Pausen mit Landgängen und der Möglichkeit zum Schnorcheln (die Ausrüstung wird vom Tour-Guide zur Verfügung gestellt) oder zum Schwimmen, tritt die Gruppe den Rückweg zur Wassersportbasis an. „Es war total interessant, mal so was zu erleben und nebenbei ein richtig anstrengendes Workout“; „Macht echt Spaß und würde ich jederzeit wieder machen“ so die abschließende, treffende Zusammenfassung der Stand-Up-Paddling-Tour der deutschen Urlauberinnen.
(aus MM 31/2019)