Seit 7 Uhr morgens waren an diesem Freitag, 1. November, die Tore des Zentralen Friedhofs in Palma für Besucher geöffnet. An Allerheiligen Blumen an die Gräber der Verstorbenen zu bringen, hat auf Mallorca weiterhin große Tradition. Sogar Sonderbusse werden eingesetzt; die Polizei regelt den Verkehr. Um 10.30 Uhr fand ein offizieller Akt mit Bürgermeister José Hila am zentralen Platz, der Plaça del Record, mit einer Kranzniederlegung statt.
Um 12 Uhr gedachten an die hundert Menschen im Rahmen einer weiteren offiziellen Kranzniederlegung der Menschen, die während des Spanischen Bürgerkriegs und der Franco-Zeit starben. Ort war die Mauer der Erinnerung, Muro de Memoria, bei der Maria Antònia Oliver, Präsidentin von "Memòria de Mallorca" die Bedeutung dieser Mauer ins Gedächtnis rief: "Als Mädchen dachte ich immer, wir seien nicht normal, weil es kein Grab für die Blumen meines gefallenen Vaters gab. Heute haben wir diesen Ort der Erinnerung, mit den Namen der Ermordeten, um ihrer öffentlich zu gedenken." Nach der Kranzniederlegung sangen einige junge Mitglieder der Gruppierung "Frente Obrero" - Arbeiterfront, die Internationale.
Mehrere Tausend Menschen haben im Laufe des 1. November den Friedhof in ein wahres Blumenmeer verwandelt. Die Blumenverkäufer, vor allem auf der Rambla in Palma, machen an diesem Tag Rekordumsätze.