Der Luftverkehr ist weiter in Bewegung. Die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol (Sozialisten) hat sich auf einem Mobilitätsgipfel auf Gran Canaria jetzt für eine Deckelung der Flugpreise für Inselbewohner auf innerspanischen Routen ausgesprochen.
Ziel sei es, dass Balearenbürger so wenig wie möglich für ihre Mobilität innerhalb des Landes ausgeben sollten, so Armengol bei der Zusammenkunft, an der auch Vertreter der Kanarischen Inseln und der Afrika-Exklaven Ceuta und Melilla teilnahmen.
Bisher bekommen Insel- und Exklavenresidenten einen Rabatt von 75 Prozent auf den Ticketpreis für Schiffs- und Flugreisen innerhalb Spaniens. Armengol aber will einen günstigen Fixpreis. „Das Leben auf den Inseln soll sich nicht weiter verteuern, wir wollen hier zu den gleichen Bedingungen leben und Handel treiben können wie auf dem Festland.”
Beobachter haben nämlich festgestellt, dass die Airlines die Preise für Flüge von und zu den Inseln im Schnitt um 20 bis 30 Prozent angehoben hatten, nachdem der Residentenrabatt 2018 von 50 auf 75 Prozent gestiegen war. Die Teuerung frisst also quasi die Vorteile des gestiegenen Rabatts auf.
Bereits im Vorfeld des Kanaren-Gipfels hatte die spanische Ministerin für erneuerbare Energien und den Umgang mit dem Klimawandel, Teresa Ribera, eine Diskussion über neue Steuern im Luftverkehr angestoßen.
Ihrer Meinung nach verfügten Flugreisende auf innereuropäischen Strecken ohnehin über ein vergleichsweise hohes Budget, in vielen Fällen handelte es sich sogar um Geschäftsreisende, deren Tickets von Unternehmen bezahlt werden. Deshalb sei eine Luftverkehrssteuer ein „interessantes Gedankenspiel, das zu Mehreinkünften in den Staatskassen der EU und zu einem Rückgang des Flugverkehrs führen könnte”.
Die Bürger sollten laut Ribera versuchen, vom Flugzeug auf andere Transportmittel umzusteigen. Gerade auf den Strecken von Madrid nach Barcelona, Valencia oder Sevilla sei die Eisenbahn eine Alternative.
In Spanien gibt es im Gegensatz zu anderen EU-Staaten wie Frankreich, Schweden, Österreich oder den Niederlanden bisher keine Luftverkehrsabgabe.