Während die Corona-Lage in Spanien weiter ernst ist, aich aber eine leichte Entspannung abzeichnet, konnten am Dienstamorgen Arbeitnehmer sogenannter nicht essenzieller Straßen wieder ihre Jobs ausüben.
Kurve gedreht: Erstmals weniger aktive Infektionen in Spanien
Erstmals seit Beginn der Coronakrise sind in Spanien weniger aktive Neuinfektionen gemeldet worden als noch am Vortag. Am Dienstag waren offiziell 86.981 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, am Montag waren es noch 87.280 gewesen, also ein Rückgang um 299. Die aktiven Infektionen gelten als wichtiger Gradmesser für den Punkt, an dem sich die Epidemie befindet. Es handelt sich dabei um alle auf offiziellem Weg registrierten Infektionen abzüglich der Verstorbenen und Geheilten.
Wieder mehr Ansteckungen als Geheilte auf Balearen
Auf den Balearen setzt sich der Corona-Trend der vergangenen Tage fort: Die Gesundheitsbehörden sprachen am Dienstag von 21 Neu-Ansteckungen innerhalb von 24 Stunden. Damit stieg die Zahl der Infektions-Fälle auf 1571. Was die Zahl der Toten anbelangt, so wurde diesmal anders als am verlängerten Oster-Wochenende nur einer vermeldet. Als geheilt galten am Dienstag 871 Personen.
Masken an Bahnhöfen und Bushaltestellen verteilt
Zum Arbeits-Auftakt für erheblich mehr Beschäftigte als in der vergangenen Woche haben Polizisten vor Bahnhöfen und Bushaltestellen auf Mallorca Anti-Corona-Schutzmasken in großen Mengen verteilt. An der Plaça d'Espanya von Palma beispielsweise war dies angesichts des wieder deutlich dichteren Verkehrs und der zahlreichen Menschen sehr nötig.
Erster Stau seit Wochen auf Palmas Ringautobahn
Nach mehreren Wochen hat sich angesichts der Wiederaufnahme der Arbeit in mehreren Branchen auf der Umgehungsautobahn von Palma de Mallorca am Dienstagmorgen der erste Stau seit Wochen gebildet. Auch auf den Zufahrtsstraßen nach Palma staute sich der Verkehr, obwohl der wegen der Corona-Pandemie ausgerufene Alarmzustand weiterhin gilt. Das liegt daran, dass die Polizei umfangreiche Kontrollen zur Hauptverkehrszeit durchführte.
Alarmzustand in Spanien vielleicht verfassungswidrig
In spanischen Medien wird dieser Tage zunehmend diskutiert, ob der seit dem 15. März auch auf Mallorca geltende sogenannte Alarmzustand überhaupt mit der spanischen Verfassung von 1978 in Einklang zu bringen ist. In der "Carta Magna" steht nämlich, dass eine sogenannte "Ley Orgánica" regelt, wie so ein Alarmzustand auszusehen hat. In so einem 1981 erlassenen Gesetz steht den Angaben zufolge, dass während des Alarmzustandes die Bewegungsfreiheit an bestimmten Stellen und zu bestimmten Zeiten eingeschränkt werden kann. Von einer generellen Suspendierung dieses Grundrechts ist dort gar nicht die Rede.
Bauarbeiten wieder erlaubt, aber Material fehlt
Mehr als 75.000 Mitarbeiter auf den Balearen, die im Baugewerbe und in der Wirtschaft tätig sind, kehren heute wieder an ihren Arbeitsplatz zurück. Die seit dem 30. März geltende verschärfte Regelung aufgrund der Coronakrise, nicht vor Ort arbeiten zu können wird für diese Sektoren aufgehoben. Jegliches Baugewerbe war unterbrochen worden. Die finanziellen Folgen für die Unternehmen sind beträchtlich. 55.000 Arbeitsplätze hängen davon ab.