Balearen-Ministerpräsidentin gegen Disco-Öffnung +++ Virologe der Uniklinik: "Der Lockdown war notwendig" +++ Mallorquiner sitzt mit Symptomen im Dschungel von Peru fest +++ Lufthansa wirbt mit "Homecoming-Garantie" +++ Infektionszahlen niedrig
Armengol gegen Öffnung von Diskotheken und Nachtclubs
Die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol (PSOE) hat sich bei der Telefonkonferenz mit dem spanischen Regierungschef Pedro Sánchez (ebenfalls PSOE) am Sonntag dafür ausgesprochen, Clubs und Diskotheken nicht in Exitphase 3 zu öffnen. Mallorca und die Nachbarinseln werden am Montag, 8. Juni, in diese letzte Phase des spanienweiten Corona-Lockerungsplans übergehen und vermutlich am 21. Juni in die "Neue Normalität" starten. Eigentlich sollten ab diesem Montag auch wieder Vergnügungslokale öffnen dürfen, wenngleich ohne Nutzung der Tanzflächen. Armengol ist aber der Meinung, dass es für einen solchen Schritt noch zu früh ist. Zudem sei die Wiederbelebung des Nachtlebens nicht besonders dringlich. In anderen Ländern habe man nämlich sehen können, so Armengol, dass ein Wiederaufflammen der Epidemie besonders oft auf Feste oder Events in Nachtclubs zurückzuführen sei. Das wolle man auf den Balearen mit aller Kraft verhindern.
Chef-Virologe der Uni-Klinik: "Der Lockdown war genau das Richtige"
"Der Lockdown und die strengen Corona-Regeln waren genau das Richtige für die Balearen. Ohne Zweifel. Die Schließung von Häfen und Flughäfen hat dazu geführt, dass das Virus nicht frei zirkulieren konnte. Die Ausgangssperre war nötig. So ist es uns gelungen, die Ausbreitung der Pandemie zumindest zu verzögern. Deshalb ist das öffentliche Gesundheitswesen nicht zusammengebrochen wie anderswo", so Professor Jordi Reina, Chef-Virologe an Palmas Uniklinik Son Espases. Das ganze Interview lesen Sie hier.
Mallorquiner sitzt mit Corona-Symptomen im Amazonas-Dschungel fest
Ein Polizeibeamter aus dem Inselnorden befand sich gemeinsam mit seiner Frau, einer Peruanerin, in dem Andenstaat, als die Corona-Pandemie auch dort mit voller Wucht zuschlug. Seitdem kommen die beiden nicht mehr weg, weil es keine Flüge mehr zwischen Peru und Spanien gibt. Am Telefon erklärte Diego F. den UH-Redakteuren: "Wir sitzen hier im Dschungel fest, haben kein Licht und kein fließendes Wasser und ich habe Corona-Symptome, kann kaum atmen, liege die ganze Nacht wach." Die Wahrscheinlichkeit, dass auch Diego das Virus hat, ist groß, denn bei seiner Frau, die aus einem Ureinwohner-Dorf stammt, war Covid-19 bereits diagnostiziert worden, sie hat die Krankheit aber überwunden. Ein Hilferuf an die spanische Botschaft in Lima blieb bisher erfolglos.
Lufthansa wirbt mit Rückhol-Garantie für Reisebuchungen
Der deutsche Flag Carrier Lufthansa wirbt mit einer Rückhol-Garantie für baldige Reisebuchungen, das kündigte Konzernchef Carsten Spohr in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" an. Wer zurück wolle nach Deutschland, werde zurückgebracht. Dies gelte zum Beispiel, wenn ein Passagier wegen erhöhter Temperatur am Zielort nicht einreisen dürfe oder im Gastland das Coronavirus erneut ausbreche. Weitere Details zu dieser "Homecoming-Garantie" nannte Spohr allerdings noch nicht.
Infektionsgeschehen weiter gering
Das Infektionsgeschehen auf den Balearen und in ganz Spanien ist weiter gering. Auf den Inseln wurde in den letzten 24 Stunden kein neuer Virusfall entdeckt, lediglich 17 waren es in den vergangenen 8 Tagen. In ganze Spanien wurden 102 neue Fälle gemeldet, eine Person starb in den letzten 24 Stunden mit dem Virus.