Um die hundert Menschen haben sich an diesem Samstagabend auf der Plaça d'Espanya
in Palmas Zentrum versammelt. Anlass ist die ab Montag strenge Maskenpflicht, aber vielen der Demonstrierenden geht es um weit mehr. Wie sich an den Transparenten und dem Infoblatt erkennen lässt, prangern sie die "Neue Weltordnung" an. Impfpflicht, 5 G fließt ebenfalls mit ein, man spricht von Versklavung der Arbeit.
Der Sommer sei gelaufen, ist auch Karin Gritzmacher überzeugt. Die engagierte Tierschützerin ist mit drei weiteren deutschen Frauen heute Abend hier, um gegen die ab Montag geltende strenge Maskenpflicht zu demonstrieren. "Während der strengen Ausgangssperre am Anfang habe es keine Maskenpflicht gegeben und jetzt, wo sich alles ein wenig normalisiere, kommen diese Regeln", entrüsten sie sich.
Sie seien nicht grundsätzlich gegen die Maske - wie einige andere hier schon- betonen sie. Es solle aber sinnvoll sein: Warum am Strand keine Maske nötig sei, aber bei einem Spaziergang alleine schon - diese Argumentation können die Frauen nicht nachvollziehen. Sie sind beruflich ebenfalls betroffen - arbeiten im Tourismus- oder Gastronomiesektor. Die jetzt angekündigten Stornierungen machen ihnen große Sorgen.
Ein Skater, der am Rand der Demogruppe locker kreist, stellt sich ganz gegen eine Maskenpflicht - oder gegen auferlegte Regeln im Allgemeinen. "Ich bin für die Meinungsfreiheit und dementsprechend auch das freie Entscheiden, wie ich mich verhalte", sagt er. Menschen, die inzwischen die Straßenseite wechseln, wenn ihnen jemand entgegenkommt, das halte er für sehr ungesund. "Ich trage die Maske zurzeit in einem Laden, weil ich muss und sonst nicht einkaufen könnte, aber wenn ich entscheiden könnte, würde ich sie nicht tragen. Ich bin gesund und stark." Auf die Frage, was er von Mitverantwortung gegenüber eventuell gesundheitlich weniger starken Menschen halte, erwidert er: Jeder trage Eigenverantworung sich selbst gegenüber. Wer sich schützen müsse, solle dies tun. Greift ein paar weitere Infoblätter und skatet zu einem anderen Kollegen rüber.
Die wenigen Polizisten im Hintergrund verhalten sich ruhig, haben bei dieser Demo nichts zu tun.
Anmerkung der Redaktion aufgrund der Vielzahl an Kommentaren:
Der Vorwurf der "beabsichtigten Frauenfeindlichkeit" gegenüber den hier Genannten wird durch die Tatsache, dass die Autorin selbst zu dieser "Gruppe" gehört, ad absurdum geführt.
Die Beschreibung im Text von "blonden Frauen" ist lediglich eine neutrale Tatsachenbeschreibung. Die Reaktionen vieler Leser offenbaren Stereotype und Bilder in den Köpfen der Leser selbst. Hätte dort gestanden "die blonden Männer", ist fraglich, ob die Reaktionen ähnlich gewesen wären.