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Warum Mallorca die Krise bisher gut gemeistert hat

Tausende Urlauber kommen in diesen Tagen nach Mallorca – viele von ihnen sind verunsichert, weil das Auswärtige Amt von Reisen in andere spanische Regionen abrät. | Archiv

| Palma, Mallorca |

Die Ankündigung des Auswärtigen Amts in Berlin, für die spanischen Regionen Aragonien, Katalonien und Navarra eine Reisewarnung auszusprechen hat auch bei vielen deutschen Mallorca-Urlaubern zu viel Verunsicherung geführt. Zumal zahlreiche Medien mit Schlagzeilen wie „Berlin rät von Reisen in spanische Urlaubsgebiete ab” oder „Barcelona ist von jetzt an tabu” aufmachten.

Sicher ist: Mallorca ist von diesen Regelungen nicht betroffen, zumal das Infektionsgeschehen auf der Insel sowie auf Ibiza, Menorca und Formentera nicht vergleichbar mit den Festlandregionen ist. Haben die Gegenden um Pamplona, Barcelona und Saragossa die vom Robert-Koch-Institut kritische Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (in den zurückliegenden sieben Tagen) deutlich gesprengt, liegt Mallorca mit einem Wert von etwa 15 nicht einmal ansatzweise im „Gefahrenbereich”.

Nur wenige spanische Regionen stehen epidemiologisch besser da als die Balearen. Auch deshalb versucht man vonseiten der Insel-Politik nun erst einmal Ruhe in das Geschehen zu bringen. Fast schon mantrahaft beten die Vertreter des Govern herunter: „Urlaub auf der Insel ist sicher!”

Dass dies so ist, liegt zum einen daran, dass die Balearen nicht nur spanienweit den besten Schnitt haben, was die Nachverfolgung von Fällen angeht – pro Neuinfektion werden hier bis zu sechs „Hochrisikokontakte” ermittelt, anderswo im Land sind es gerade einmal zwischen einem und drei. Zum anderen wird in nur zwei Autonomen Regionen mehr getestet als auf Mallorca und den Nachbarinseln.

Hier kommen auf 1000 Einwohner rund 120 PCR-Tests. Die von dem Wiederaufflammen der Pandemie besonders betroffenen Regionen Katalonien und Aragonien kommen gerade einmal auf Werte zwischen 80 und 100, haben demnach mit den niedrigsten Test-Schnitt im Land. Am Donnerstag gab es auf den Balearen rund 280 aktive Coronafälle, insgesamt haben sich im Laufe der Pandemie rund 2500 Menschen auf der Insel mit dem Coronavirus infiziert.

Derzeit gibt es 30 Ausbruchsherde, die allesamt eingegrenzt sind und sich entweder im privat-familiären Umfeld oder an Arbeitsplätzen abspielen. Die Nachricht des balearischen Gesundheitsdienstes: „Alles im überschaubaren Rahmen.” Zwar wurden in den vergangenen 14 Tagen neun Personen wegen einer Covid-19-Infektionen in Kliniken eingeliefert, Todesfälle haben die Balearen aber seit Wochen so gut wie keine verzeichnet.

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