Eine unangenehme Überraschung erlebte ein Anwohner von Porreres, als er nachts auf seiner Finca in Montuïri kontrollieren wollte, welche Tiere seine jungen Mandelbäume kahlfraßen. Denn es waren weder Kaninchen noch Ziegen, die sich an den Pflanzen gütlich taten, sondern Damhirsche. Die Tiere fliehen seit Jahren immer wieder von einem Bauernhof zwischen Porreres und Llucmajor und haben seitdem einen großen Teil des Südhangs des Massís de Randa besiedelt. Da Hirsche nachtaktiv sind, sind sie nur schwer zu entdecken.
Weitere Hirsche wurden bislang in den Gemeinden Montuïri, Algaida, Porreres und Llucmajor ausfindig gemacht. In Llucmajor scheint es neben Damhirschen zudem eine Population von Rothirschen zu geben. Der ehemalige Bürgermeister des Ortes und jetzige Chef des Jagdverbands, Jaume Tomàs (Més), versicherte, dass man seit 2016 Maßnahmen ergriffen habe, um die auf der Insel nicht heimischen Tiere zu beseitigen. Mit Hilfe von Bewegungsmeldern habe man 20 Rothirsche entdeckt, die sich über Obstgärten oder Gemüseflächen hermachten. 2017 wurde bekannt, dass ein Hirsch beim Überqueren der Straße zwischen Llucmajor und Campos von einem Auto angefahren wurde.
Seit einigen Wochen überwacht die Umweltbehörde nun auch die in Montuïri entdeckten Hirsche. Seit 2017 geht man dort gegen das Wild vor, acht Fincas wurden unter die Lupe genommen. Man sei auf ausdrücklichen Wunsch von Kommunen und privaten Fincabesitzern aktiv geworden, teilte die Behörde mit. Die Hirsche verwüsten nicht nur landwirtschaftliche Anbauflächen, sondern stellten auch eine Gefahr für die Biodiversität auf der Insel dar, betonte die Umweltbehörde.