Entnervt, darauf zu warten, dass das Einleiten von Schmutzwasser ins Meer aufhört, hat eine große Gruppe von Anwohnern in Port de Pollença beschlossen, ein Bankkonto zu eröffnen. Mit den einzusammelnden Geldern wollen sie Proben und Analysen der Wasserqualität finanzieren - und zwar jedesmal dann, wenn der Verdacht auf eine Einleitung von Fäkalgewässern ins Meer aufkommt.
Auf diese Weise wollen sie Druck auf den Gemeinderat ausüben, endlich die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, berichtete die spanische Tageszeitung Ultima Hora am Samstag. In der Inselgemeinde gibt es seit Jahren ein wiederkehrendes Abwasserproblem an einigen Strandabschnitten.
Die jüngsten Analysen der Bewohner gehen auf das vergangene Wochenende zurück. Die Proben, die den Angaben zufolge an den Stränden von Llenaire und Albercuix gesammelt worden waren, wiesen eine hohe Belastung durch Fäkalien auf.
Pollenças Bürgermeister Tomeu Cifre stellte die Gültigkeit der Nachbarschaftsproben in Frage. "Wenn Sie nicht von einem Beamten begleitet werden, ist es unmöglich, mit Sicherheit zu wissen, woher die Probe stammt, besonders bei einem so politisierten Thema wie diesem", sagte er an die Adresse der Protestinitiative.
Der Alkalde betonte: "Nach den von der Regierung durchgeführten Analysen ist das Wasser zum Baden geeignet. Aber wir wissen, dass es Probleme gibt, und wir arbeiten daran, die Ursache zu finden und das Abwassersystem schrittweise zu erneuern", fügt er hinzu.