Die Beseitung der jüngsten Sturmschäden auf der Hafenpromenade von Port d'Andratx im Südwesten von Mallorca haben einmal mehr den seit Jahren schwelenden Konflikt zwischen dem Rathaus und der Hafenverwaltung offengelegt. Die Gemeinde pocht auf Mitverwaltung. Auf diese Weise ließen sich Schäden schneller beseitigen, heißt es aus dem Rathaus. Nach jedem heftigen Unwetter spülen Wind und Wellen Steine auf einen Abschnitt der Promenade.
Der Streit um die Hoheit im Hafen und der ersten Küstenlinie ist alt. Tatsächlich hat dort alleine die Balearen-Regierung über die ihr unterstellte Hafenverwaltung (PortsIB) das Sagen. Sie entscheidet nicht nur über die Aufräumarbeiten, sondern auch über die Verkehrsführung, die Parkplatzgebühren und die Bepflanzung der Hafen- und Meerespromenade.
Das Rathaus verfolgt dabei gänzlich unterschiedliche Ziele in dem auch bei vielen Deutschen beliebten Hafenort. So würde die Gemeindeverwaltung den Autoverkehr in erster Meereslinie zurückdrängen und mehr Fußgängerzonen einrichten.
Zur Begründung argumentierte Bürgermeister Joan Manera (Més): "In der Vergangenheit waren 90 Prozent der Aktivitäten in Port d'Andratx fischereilich oder industriell, und nur 10 Prozent waren touristischer oder kommerzieller Natur; heute ist die Situation umgekehrt. Es wäre daher logisch, dass die Gemeindeverwaltung den Hafen verwaltet, während PortsIB sich um die Liegeplätze oder die Aktivitäten der Fischer oder Industriellen kümmert." Die aktuelle Situation im Hafen sei "anachronistisch", klagte der Bürgermeister.