Nach Hunderten Ansteckungen von Abschlussschülern mit Corona, die sich nach Mallorca begeben hatten, wächst die Kritik an solchen Reisen. Jordi Mora, der Chef des Einzelhandelsverbandes Pimem, äußerte sich besorgt. Die Verantwortlichen der verwickelten Reiseagenturen müssten hart bestraft werden, forderte er.
Isa Vidal, die Vorsitzende des Hotelverbandes der Playa de Palma, äußerte, dass man sicheren Tourismus wolle. Zahlreiche Abschlussschüler waren auch in Hotels dieser Urlauberregion untergebracht.
Der balearische Tourismusminister Iago Negueruela sprach von "unverantwortlichem Handeln". Er verwies auf empfindliche Strafen, die den Schuldigen drohen, und äußerte, dass einige Ansteckungslokale schon identifiziert worden seien. Laut Medienberichten handelt es sich unter anderem um Gastbetriebe auf dem Gebiet der Gemeinde Llucmajor in Arenal. Außerdem habe sich ein Großteil der Schüler bei einem Reggaeton-Konzert an der Plaza de Toros und auf verschiedenen Party in Arenal in Palma angesteckt.
Momentan beträgt die Zahl der coronapositiven Jugendlichen vom spanischen Festland, die sich während ihrer Abschlussfahrt angesteckt hatten, bereits 470, weitere hunderte Schüler befinden sich in Quarantäne. Fast alle weisen allerdings keine Symptome auf. Bei der Einreise auf Fähren nach Mallorca hatten sie negative Ergebnisse vorzeigen müssen.
Auffallend war in den vergangenen Tagen laut den balearischen Gesundheitsbehörden eine Zunahme der Neuansteckungen bei Menschen zwischen 20 und 29 Jahren. Am Mittwoch betrug sie innerhalb von 24 Stunden allein auf Mallorca 74, balearenweit sogar 100.
(aktualisiert um 15.51 Uhr)