Serafin Carballo, der von der balearischen Ministerpräsidentin Francina Armengol wegen seiner Impfverweigerung jüngst entlassene Chef der Jugendschutzbehörde, versteht die Welt nicht mehr. Der Beamte warf der Regionalregierung jetzt in einem Interview autoritäres Verhalten vor. Er sei gar nicht Impfgegner oder Virusleugner, sagte Carballo.
Armengol hatte die Absetzung des Behördenleiters mit dessen Weigerung begründet sich impfen zu lassen. In Spanien gibt es aber wie in Deutschland auch keine Impfpflicht. Die Kampagne beruht auf Freiwilligkeit.
Was ihn am meisten gewundert habe, sei, dass der linkspopulistische Vize von Armengol, Juan Pedro Yllanes, seine Entfernung aus dem Amt als "exemplarisch" bezeichnet habe, so Carballo. Er habe sich nie gegen die Impfkampagne ausgesprochen, sondern habe einfach persönlich für sich entschieden, sich davon abseits zu halten.
Carballo sagte, dass er völlig überrascht und auch traurig sei. Er verstehe die Beweggründe von Armengol und anderen Mitgliedern der Regierung nicht.