Die ungebrochen anhaltende Corona- Pandemie geht alles andere als spurlos an den Krankenschwestern und -pflegern vorüber. Laut einer Untersuchung der zuständigen Gewerkschaft Satse unter 900 von 5000 in diesem Bereich beschäftigten Mitarbeitern auf Mallorca und den Nachbarinseln leiden 50 Prozent an Angstzuständen und 20 Prozent sogar an einer klinisch diagnostizierten Depression. Eine permanente gewisse Niedergeschlagenheit verspüren 70 Prozent der Kräfte.
Wie aus der Untersuchung weiter hervorgeht, sind von seelisch-emotionalen Problemen vor allem Mitarbeiter betroffen, die bereits zehn bis 30 Jahre im Gesundheitswesen tätig sind und mehr als zwei Monate in Corona-Stationen arbeiten. Die Umfrage war vor der neuen, weiterhin laufenden Ansteckungswelle durchgeführt worden. „Seit Februar hat es nicht genügend Zeit für die Beschäftigten gegeben, sich im Rahmen von Urlaub zu erholen”, sagte der Satse-Chef Jorge Tera der MM-Schwesterzeitung Ultima Hora. Zwischen den Wellen hätten sich viele Kräfte aber wieder leidlich von ihrem schlechten Zustand erholt, doch jetzt sei die Lage wieder von Unruhe geprägt. Inzwischen – mitten in der angespannten aktuellen Situation – mache sich unter den Kollegen sogar immer mehr offene Verärgerung breit.
Deswegen sei man von Gewerkschaftsseite unlängst auf das balearische Gesundheitsministerium zugegangen, um dort zusätzliche Urlaubstage für die Krankenhausbeschäftigten zu erstreiten, so Satse-Chef Tera weiter. Außerdem habe man mit Nachdruck die Einrichtung eines speziellen psychologischen Betreuungszentrums für betroffene Mitarbeiter gefordert. Jorge Tera befürchtet, dass Jahre vergehen werden, bis sich die Mitarbeiter von ihren Problemen wieder erholen.