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Mallorca im Glamour: Die Welt der Schönen und Reichen

Party in der Luxus-Limousine: Wer Geld hat, kann sich auf Mallorca eine große Bandbreite an Dienstleistungen vermitteln lassen, um hier die ultimativen Ferienwochen zu verbringen. Die Nachfrage aus Europa, aber auch aus Russland, China und Arabien hat in diesem Jahr deutlich zugelegt.Fotos: Archiv Ultima Hora

| Mallorca |

Corona-Krise im Luxussegment? Davon kann auf Mallorca keine Rede sein. Der sogenannte Premium-Tourismus lebt und gedeiht in der abflauenden Pandemie und treibt neue Blüten. Es ist der einzige Wirtschaftszweig, der Zuwächse registriert und sogar über den Zahlen des guten Vor-Corona-Jahres 2019 liegt.

Einer der besten Gradmesser für diesen Bereich ist die Nachfrage nach Privatflugzeugen und Klein-Jets, um auf die Insel zu gelangen. Am Airport von Palma wurden im Mai 1662 Flugbewegungen mit solchen Maschinen registriert, 5,6 Prozent mehr als im Mai 2019. Die Zahl der Passagiere stieg um 55 Prozent auf 4410. Im Juni waren es 1835 Starts und Landungen (plus 35 Prozent), die Zahl der Fluggäste wuchs um 46 Prozent auf 4371.

Was suchen diese Ankömmlinge, die ohne reguläre Airlines und Ferienfluggesellschaften nach Mallorca gelangen? „Urlauber des Luxussegments erwarten Exklusivität, eine persönliche Behandlung und Authentizität, was ihre Urlaubserlebnisse betrifft”, sagt Jesús Cuartero, Präsident der Unternehmervereinigung Essentially Mallorca, die Fünf-Sterne-Hotels, Luxus-Yacht-Charter, gediegene Juweliere, Markenboutiquen und Gourmet-Restaurants umfasst. Auch die Tourismus-Stiftung des Inselrates weiß die Klientel von höchster Kaufkraft zu schätzen. „Urlauber des Premiumsegments geben während ihrer Urlaubsaufenthalte im Schnitt 5000 Euro am Tag aus. Im Jahr kommt so rund eine Milliarde Euro zusammen”, weiß Tourismusdezernent Andreu Serra. Es sei bekannt, dass Gäste der Hautevolee sich in die teuersten Hotels oder Ferienvillen einmieten, für Ausflüge auf dem Meer Yachten chartern, sich in Limousinen samt Fahrer befördern lassen und gerne die besten Gourmet-Chefs engagieren, um sich privat bekochen zu lassen.

„Neben Exklusivität setzt diese Klientel vor allem auf Vertrauenswürdigkeit und Diskretion”, sagt Jordi Riba, Geschäftsführer der Firma Limo Mallorca, die neben noblen Autos auch Yachten, Villen, Privatflugzeuge und Hubschrauber für den perfekten Urlaub an die elitären Gäste vermittelt und dazu auch mit Agenturen in London, Paris, New York und Dubai kooperiert. „Unter unseren Kunden befinden sich Politiker, internationale Stars aus Film und Sport sowie Multimillionäre, die sich Häuser oder Yachten mieten, die 50.000 bis 60.000 Euro pro Woche kosten können”, sagt Riba.

Bezeichnend sei zudem, dass die Vermittler und Betreuer vor allem im Sommer alle Hände voll zu tun haben, da die Gäste eben die schönsten Wochen des Jahres auf der Insel verbringen wollen. Mallorca erweist sich dabei nach den Worten des Tourismusdezernenten Serra als Krisengewinner. Aufgrund der Corona-Pandemie habe die Insel wegen ihrer Sicherheit und guten Infrastruktur punkten können und Überseeregionen ausgestochen. Die Superreichen in Europa haben dieses Jahr besonders auf das Nahziel Mallorca gesetzt. Für Serra eine Herausforderung: „Wir müssen nun versuchen, die neuen Gäste zu Stammkunden machen.”

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