"Ich habe nicht das Gefühl, dass wir vor einer neuen Welle stehen". Dies ist die Antwort des Sprechers des balearischen Ausschusses für Infektionskrankheiten, Javier Arranz, auf die Frage, ob die Balearen von der sechsten Welle der Pandemie betroffen sind. Mit dem Corona-Fachmann hatte am Samstag die MM-Schwesterzeitung Ultima Hora gesprochen.
Arranz räumt zwar ein, dass die Zahl der Covid-19-Fälle gestiegen ist, warnt jedoch davor, von einer Trendwende zu sprechen. "Wir haben mehr Fälle, was zu erwarten war, weil viele junge Menschen nicht geimpft sind; auch bei den 30- und über 40-Jährigen sind die Fälle gestiegen. Wir können von einem Aufschwung sprechen, aber ich würde noch nicht von einer Trendwende sprechen, denn es gibt viele Aufs und Abs, und wir wissen nicht, ob der Trend anhalten wird".
Arranz warnt jedoch davor, dass die sechste Welle mittelfristig eintreten könnte, da die Feiertage im November und insbesondere im Dezember viele private Treffen und soziale Kontakte beinhalten. Außerdem werden die Treffen aufgrund der kalten Witterung hauptsächlich in geschlossenen Räumen stattfinden. "Wir befinden uns in einer Talphase, die manchmal vor einer Welle kommt. Die Sozialkontakte haben sich stabilisiert, aber wir stehen vor verlängerten Wochenenden und Weihnachten, also müssen wir sehr vorsichtig sein. Wir stehen vor einer Situation begeben, in der es wahrscheinlich zu mehr Fällen kommen wird", warnte er.
Der Corona-Experte verwies darauf, dass im Falle einer neuen Welle "die Intensität geringer sein wird, und ich glaube nicht, dass die Krankenhäuser davon betroffen sein werden; eine andere Sache ist indes die ärztliche Primärversorgung in den Gesundheitszentren".
Auf die Frage, ob es notwendig sein wird, neue Beschränkungen zu erlassen, um die Ansteckung einzudämmen, antwortet Arranz, dass dies nicht auszuschließen sei.
Um dennoch gewappnet zu, empfahl der Fachmann drei Dinge:
Erstens: die Beibehaltung der Verwendung von Masken. In diesem Zusammenhang legt Arranz besonderen Wert darauf, dass er sie auf Partys nicht ablegt.
Zweitens: Der Mediziner weist auf die Notwendigkeit hin, die Innenräume, in denen sich nun aufgrund des kalten Wetters die Menschen länger aufhalten werden, gut zu lüften.
Drittens: Nach Arranz' Meinung ist es unerlässlich, den Impfschutz in bestimmten Altersgruppen - vor allem bei jungen Menschen - zu erhöhen.