Viva la vida! Viva España! Diese Jubelrufe konnte man vergangenen Samstag gegen Mitternacht auf den Straßen vor einer Diskothek in Port d’Antrax hören. Und sie sind durchaus angemessen angesichts der Tatsache, dass auf Mallorca nach zwei Jahren Pandemie das wilde Leben und die Feierlaune wieder erwachen. Gleich zwei neue Partytempel, die unterschiedlicher nicht sein könnten, öffneten vergangene Woche ihre Pforten
Am Donnerstag, 21. April, feierte die Stürmer Arena an der Playa de Palma nach ein paar Testtagen endlich ihr offizielles Opening. Zwei Tage später, am Samstag, rund 30 Kilometer westlich davon, im malerischen Port d’Antrax, ist der Ursprung der anfangs beschriebenen, euphorischen Rufe zu lokalisieren. Denn hier öffnete eine exklusive Tanzdiele – das M One – mit viel Glamour und knallenden Champagnerkorken zum ersten Mal ihre Türen für Besucher.
Das Konzept der Betreiber des jeweiligen Tanztempels divergiert und setzt auf verschiedene Zielgruppen. Für die Stürmer Arena entwickelten die Inhaber, die Gastronomin Gerlinde Weininger und der Ex-Fußballer Stefan Stürmer, ein Programm, das alle Klassen von Urlaubern ansprechen will. Die Eröffnung der Kellerdiskothek an der sogenannten „Bierstraße” war vor allem für die Investorin Weininger bis zum Tag des Openings ein Kraftakt. Noch wenige Tage zuvor hatten neben den Handwerkern selbst Kellner des Münchner Kindls bei den anfallenden Arbeiten anpacken müssen, damit alles bei der Eröffnung für die beinah 350 Gäste reibungslos funktioniert.
Erst Mitte Oktober hatten Gerlinde Weininger und Stefan Stürmer die Idee für die nach dem Partysänger benannte Disco. Bei einem Auftritt Stürmers in Weiningers Lokal, der binnen kurzer Zeit ausverkauft war, dachten sich die beiden: Jetzt müsste eigentlich eine größere Location her! Und binnen weniger Monate wurde tatsächlich unter Hochdruck aus den verlassenen Kellerräumen eine Hochglanz-Diskothek gezaubert. Damit ist die Stürmer Arena neben dem Bierkönig und dem Megapark über Nacht zur dritten Macht an der berüchtigten Partymeile aufgestiegen.
Von ihren Gegenspielern an der Playa will sich das neue Lokal jedoch abheben. Stefan Stürmer sagt: „Auf Mallorca haben wir verschiedene Zeitzonen. Im Juni kommen die Fußballer hierher, die auf Ikke Hüftgold und Mickie Krause stehen. Im Juli und August, zu Beginn der Ferienzeit, ist ein junges Publikum auf der Insel, für das wir Top-DJs buchen. Und ab September und Oktober kommen für die ältere Generation – also unsere Eltern und die Kegelclubs – Kölsche Gruppen in die Arena.”
Auch der Inhaber des M One, Dominik Mosbacher, hatte in einem besonderen Moment die Idee für seine neue Edeldiskothek. Der Gelsenkirchener ist seit zwölf Jahren häufig in dem einstigen Fischerort Port d’Antratx zu Besuch, von wo aus er Segeltouren unternimmt. Er sagt: „Ich bin 15 Tage ohne Handyverbindung in einem Boot, das M One hieß, über den Atlantik gesegelt. Da ich keine Ablenkungen hatte, befasste ich mich damit, was ich im Leben machen wollte. Zu dem Zeitpunkt hatte ich den Einfall für die Eröffnung eines Clubs mit dem Namen M One in Port d’Antratx.”
Dominik Mosbacher zufolge soll es jedoch nicht nur bei der beschaulichen Hafenstadt auf Mallorca bleiben. Denn bald möchte er mit seinen exklusiven Clubs expandieren. Zu den bereits bestehenden Standorten Gelsenkirchen und Port d’Andratx sollen demnächst Ibiza, Mykonos und Dubai hinzukommen. Das M One möchte mit einer Mischung aus Bar und Club einer jungen und älteren Klientel auserlesene Qualität bieten. Und dieser Anspruch spiegelte sich auch am Eröffnungsabend im Interieur der Nobeldiskothek wider. Am Eingang des in der Avinguda Mateo Bosch 7, gelegenen Tanzlokals müssen die Gäste zunächst an einem Oldtimer-Sportwagen vorbei. Pop-Art-Gemälde mit dem Forbes-Schriftzug stechen sofort ins Auge. Und auf der Herren-Toilette laden Flakons mit teuren Parfums von Valentino und Prada dazu ein, sich mit den erlesenen Düften zu erfrischen.
Im Lokal servierten gesylte Kellnerinnen Sushi auf ihren Tabletts, und an den 32 VIP-Tischen floss literweise der Sekt – alles auf Kosten des Hauses, versteht sich. Dabei sei der ein oder andere Gast, so wurde gemunkelt, sogar eigens mit dem Privatjet für die Eröffnungsfeier angereist. Und irgendwie erinnerte dieses glamouröse Party-Szenario an eine Sequenz aus dem Film „The Great Gatsby”, und doch war hier alles real.
Unter den weiblichen High Heels und Minirock tragenden Gästen konnte man neben dem Model Annika Gassner so manche populäre Influencerin oder Teilnehmerin aus vergangenen Bachelor-Staffeln sichten. Namhafte DJs legten internationale Hits auf und ließen die rund 600, vorwiegend deutschsprachigen Gäste, ausgelassen das Tanzbein schwingen. Zu den Highlights gehörte eine kleine Show mit Go-Go-Tänzern, die dem Publikum weiter kräfig einheizten. Kurz vor Mitternacht trat die von „Deutschland sucht den Superstar” bekannte Sängerin Linda Teodosiu auf die Bühne und bezauberte die im Partyrausch schwelgenden Gäste mit ihrer Stimme.
Ein Rückblick, zwei Tage zuvor an der Playa de Palma: Vielleicht ist hier nicht alles so hochglanzpoliert wie im M One. Doch haben sich die Betreiber der Stürmer Arena für den Auftakt ihres viertägigen Openings an der neuralgischen Partymeile auch so einiges einfallen lassen und setzen ebenfalls auf Qualität. Bereits Wochen zuvor war die Veranstaltung trotz eines Eintrittspreises von 40 Euro ausverkauft gewesen. Am Eingang der auf Höhe des Balneario 7 gelegenen Diskothek erhielt jeder Gast ein Trikot mit der „9” und einem „Stefan Stürmer”-Schriftzug. Und auch hier war die Liste der prominenten Besucher lang: In der VIP-Lounge der Keller-Diskothek schlürfte neben dem Ex-Bachelor Paul Janke die Schauspielerin und Sängerin Micaela Schäfer in einem extravagantem Kleid an ihrem Sektglas. Zu den Stars der Veranstaltung, die mit ihren Live-Auftritten das lautstarke Publikum in ihren Bann zogen, gehörten neben Ina Colada und Stefan Stürmer persönlich vor allem Ikke Hüftgold. Der populäre Schlagersänger, der an dem Abend nach mehreren Jahren sein Comeback auf Mallorca feierte, wurde unter Zurufen von dem bunt gemischten Publikum empfangen. Vor seinem späten Live-Auftritt hatte die Partyikone mit dem Signieren von Hemden, Autogrammen und Selfie-Aufnahmen seiner Fans alle Hände voll zu tun. Hüftgold sagte: „Dass das Lokal binnen kurzer Zeit trotz widriger Umstände und viel Konkurrenz eröffnet werden konnte, ist grandios und erforderte viel Mut. Hier kann, unter Einhaltung der Regeln und des guten Tons, laut und wild gefeiert werden. Daher sehe ich eine schöne Zukunft für die Stürmer Arena voraus.”