Passagiere haben über verstörende Vorgänge aus dem Inneren einer Boeing 737 der Corendon-Airlines berichtet, die am Sonntagvormittag auf dem Weg von Nürnberg nach Mallorca in Basel notlanden musste. Im Lokalmedium infranken.de sprach der Urlauber Günther Kellermann von einem "Höllenflug".
Nach etwa einer Stunde Flug habe es plötzlich "im hinteren Teil der Maschine nach brennendem Kunststoff gerochen", so das Ehepaar. Der Co-Pilot sei gekommen, um nachzusehen. "Plötzlich hat der Pilot per Lautsprecher laut geschrien, er soll nach vorne kommen."
Dann seien die Klappen aufgegangen und die Masken heruntergefallen. Man habe gesehen, dass die Lage ernst wird. "Das war schon ein echt sportlicher Sinkflug", so Passagier Kellermann. Allerdings habe es ein weiteres Problem gegeben: "Die Maske gab nach kurzer Zeit keinen Sauerstoff mehr, die hat sich wie ein Vakuum zusammengezogen." Er habe die Maske weggelassen, sich aber zunehmend Sorgen um eine Rauchgasvergiftung wegen des Brandgeruchs gemacht. "Ich hab dann die FFP2-Maske aufgesetzt."
Während des Sinkflugs hätten immer mehr Passagiere über Ohrenschmerzen geklagt. "Nach der Landung wurden dann mit einem Mal die Türen geöffnet", so Kellermann. "Ich bin kein Experte, aber der Druckunterschied war so enorm, es hat einen riesigen Knall gegeben, wie eine Explosion. Dabei sind bei mehreren der Passagiere, die wir sehen konnten und noch bei vielen mehr, wie wir im Nachgang erfahren haben, die Trommelfelle geplatzt. Das Blut lief ihnen aus den Ohren."
Kellermann und seine Frau entschieden sich, weiter nach Mallorca zu fliegen und eine von ihnen gebuchte Kreuzfahrt anzutreten.