Ein Patrouillenboot der spanischen Nationalpolizei hat am Mittwoch vor der Küste von Formentera ein mutmaßliches Schlepperboot mit vier illegalen Migranten aus Nordafrika aufgebracht. Dem Kapitän war der Treibstoff ausgegangen, er hatte über Funk Hilfe erbeten. Besonders kurios: Bei dem Boot handelte es sich um eine über zehn Meter lange luxuriöse Motoryacht, die von der Polizei in den Hafen von Ibiza geschleppt wurde. Die Besatzung wurde festgenommen.
Nach ersten Ermittlungen wollte der Schlepper-Kapitän seine Passagiere in einem Hafen auf dem spanischen Festland bringen. Die schicke Motoryacht sollte dazu dienen, bei ihrer Ankunft keine Aufmerksamkeit zu erregen. Anscheinend machte der Kapitän aber bei der Berechnung des für die Strecke notwendigen Treibstoffs einen Fehler. An Bord fanden die Beamten zahlreiche leere Benzinkanister.
Die festgenommenen Nordafrikaner gaben zu Protokoll, dass sie für die Überfahrt 6000 Euro pro Person bezahlt hätten. Bisher war bekannt, dass Schlepper in einfachen, offenen Booten mit Außenbordmotor etwa 1000 Euro für ihre Dienste verlangten.