Aufgrund der hohen Temperaturen gibt es auf Mallorca derzeit weniger Honig. Grund dafür ist vor allem der Mangel an Nahrung. Der fehlende sogenannte Honigtau und der Verlust von 20 bis 30 Prozent der Bienenstöcke bringen den Sektor in ernste Schwierigkeiten. Derzeit befürchten die Imker, dass auch die Herbsthonigernte ebenfalls stark beeinträchtigt werden könnte. Die beiden Haupternten finden im Frühjahr und im Herbst statt.
Garrit Parra, Präsident des balearischen Imkerverbandes Associació Balear d'Apicultors stuft die Lage als äußerst kritisch ein. In einem guten Jahr produziert jeder Bienenstock durchschnittlich 10 Kilo Honig pro Jahr. "Die Frühjahresernte war bereits durchschnittlich, da wir einen extrem heißen Sommer mit wenig Niederschlägen hatten. Die Produktion von Nektar aus den Blüten und Honigtau liegt daher weit unter dem Normalwert."
Der Imkerpräsident erklärt weiter, dass die hohen Temperaturen in zweierlei Hinsicht negative Auswirkungen auf die Bienenzucht haben. Zum einen gibt es weniger Nahrung für die Bienen (Nektar und Honigtau) und zum anderen müssen sie mehr Energie aufwenden, um die Bienen eine kühle Atmosphäre zu schaffen. "Um die Bienenstöcke auf ihrer optimalen Temperatur von 35 Grad Celsius zu halten, setzen die Bienen Flügelbewegungen ein, was wiederum ihren Bedarf an Nahrung erhöht. Und wenn die Bienenkönigin merkt, dass die Nahrung knapp wird, stellt sie die Eiablage ein. Das reduziert wiederum die Population", so der Experte. Um dies zu vermeiden, müssten die Tiere zusätzlich ernährt werden. Das hänge allerdings mit Extrakosten zusammen.
Die beiden Haupternten des Sektors finden im Frühjahr und im Herbst statt. Die kommende Ernte hängt von der Wetterentwicklung ab: "Im Moment müssen wir abwarten, ob es ausreichend Blüten und Nektar geben wird, die Situation ist kompliziert. Wir rechnen mit Produktionseinbußen zwischen 30 und 40 Prozent", so Garrit Parra.
Um den Sektor zu unterstützen, appelliert der Imkerpräsident an die Bevölkerung vor allem lokale Produkte von der Insel zu kaufen.