Folgen Sie uns F Y T I R

Die dramatischen Umstände des Blitztodes von zwei Touristen auf Mallorca

Lokalpolizisten und Beamte der Guardia civil nach dem Gewitter an der Cala Mesquida | Ultima Hora

| Mallorca |

Über die Umstände des Blitztodes von einem deutschen und einem Schweizer Touristen an der Cala Mesquida im Nordosten von Mallorca werden zunehmend Details bekannt. Medienberichten zufolge schlug der Blitz am Donnerstag um 15.40 Uhr an dem Strand ein und traf zunächst den 65-jährigen Daniel Markus W., der gerade aus dem Wasser gerannt war. Zuvor hatte er sich an einer entlegenen Stelle zusammen mit seiner Frau befunden. Die elektrische Ladung traf auch den 51-jährigen Deutschen Lars P., der die Cala Mesquida ebenfalls mit seiner Frau besucht hatte.

Wie die MM-Schwesterzeitung Ultima Hora am Freitag berichtete, schmolz die Kette, die der Eidgenosse trug, infolge des Einschlags. Ein Rettungssanitäter sagte, der Leichnam sei schwärzlich gewesen.

Daniel Markus W. war auf der Stelle tot gewesen. Um das Leben von Lars P. kämpften die Sanitäter 40 Minuten. "Wir haben inmitten des Gewitters versucht, ihn wiederzubeleben, und dabei unser eigenes Leben aufs Spiel gesetzt", so einer der Sanitäter. Man habe die Leichen zu den Holzhäusern der Rettungsschwimmer gebracht, später sei die Polizei gekommen.

Der Schweizer hatte auf Mallorca zusammen mit seiner Frau seine Pensionierung gefeiert. Das Paar wohnte auf einer Miet-Finca in der Nähe von Sant Llorenç de Cardassar. Der Deutsche Lars P. hatte laut Ultima Hora erst vor wenigen Tagen geheiratet. Die Eheleute hielten sich in einem Hotel im Badeort Canyamel auf. Die verzweifelten Frauen der Blitzopfer mussten psychologisch betreut werden, andere deutsche Strandbesucher standen ihnen bei.

Im Internet reagierten viele Menschen schockiert auf die Nachricht von der Cala Mesquida. Sie sprachen in den sozialen Netzwerken den Angehörigen der Toten ihr Beileid aus.

Die Badebucht liegt zwischen relativ flachen Sanddünen und zählt zur Gemeinde Capdepera und seinem touristischen Küstenort Cala Rajada. Bei dem Gewitter, das sich schnell gebildet hatte, wurden 274 Blitze innerhalb von drei Stunden gezählt. Kurz zuvor war in der Gegend vom Wetterdienst Aemet die Warnstufe Gelb ausgerufen worden.

Dass Menschen auf Mallorca durch Blitzschlag getötet werden, ist in den vergangenen Jahren nicht vorgekommen. 2012 wurde ein Mann auf einem Boot in der Bucht von Pollença, ebenfalls im Inselnorden, schwer verletzt. 2018 wurde ein startbereites Flugzeug auf dem Airport von Palma von einem Blitz getroffen. Die Maschine der Iberia-Regionaltochter Air Nostrum wurde dabei beschädigt und musste daraufhin zurück zum Gate rollen.

Zum Thema
Meistgelesen