In der Müllverbrennungsanlage Son Reus nördlich von Palma de Mallorca ist am Dienstag so viel Haschisch auf einmal zerstört worden wie seit Jahren nicht. 130 Pakete, was viereinhalb Tonnen entspricht, wurden verbrannt, wie die Vertretung der Zentralregierung in Madrid mitteilte. Bei den Haschischpaketen handelt es sich um Drogen, die im vergangenen September auf der Nachbarinsel Ibiza sichergestellt worden waren. Es ist bereits die dritte Zerstörungsaktion im laufenden Jahr. Insgesamt wurden neun Tonnen Haschisch eingeäschert, vor dem Dienstag zuletzt im April. Damals waren dreieinhalb Tonnen verbrannt worden.
Haschisch wird in der Regel aus nordafrikanischen Ländern wie Marokko und Algerien nach Europa geschmuggelt. Eine der Hauptrouten ist die Straße von Gibraltar. Dort benutzen die Kriminellen in der Regel Schnellboote. Gelegentlich verlieren sie Pakete, die dann – wie auf Mallorca bereits geschehen – an Land gespült werden. Haschisch bezeichnet das Harz, das aus Pflanzenteilen der weiblichen Cannabispflanze gewonnen wird. Es stellt einen oft zu Platten oder Blöcken gepressten Extrakt dar. Einzelne Stücke der gepressten Haschischplatten werden oft „Piece“ genannt. Haschisch ist ein braunes Weichharz, das in Wasser unlöslich ist und auf Platinblech rückstandslos verbrennt. Das Harz löst sich in Ethanol, Ether, Chloroform, Benzol, Benzin, Aceton und Essigester unter Bildung einer goldgelben Farbe.