Der Abriss des wohl umstrittensten Swimmingpools auf Mallorca rückt immer näher. Das balearische Regional-Parlament beauftragte am Dienstag den "Govern", das Becken, das den Kindern des Verlegers Pedro J. Ramirez ("El Mundo") gehört, innerhalb von drei Monaten zu entfernen. Dieses war vor vielen Jahren direkt in Felsen an der Steilküste der Costa dels Pins im Insel-Nordosten gehauen worden. Das Gericht "Tribunal Supremo" in Madrid hatte bereits vor Monaten grünes Licht für den Abriss gegeben. Doch die Familie von Ramirez ging danach vor das spanische Verfassungsgericht ("Tribunal Constitucional"), das in der Angelegenheit noch nicht entschieden hat.
Die Initiative war von der linksregionalistischen Regierungspartei Més eingereicht worden. Sie wurde gegen die Stimmen der Rechtspopulisten von Vox und mit Enthaltungen der konservativen Volkspartei PP und der liberalen Ciudadanos verabschiedet. Der Pool war während der Regierungszeit des momentan im Gefängnis einsitzenden PP-Ministerpräsidenten Jaume Matas (1996 bis 1999 und 2003 bis 2007) angelegt worden.
Küstenabschnitte sind in Spanien grundsätzlich öffentliches Terrain. Deswegen pocht die Küstenschutzbehörde neuerdings stärker denn je darauf, Strandrestaurants und -bars zu schließen. Mehrere solcher Lokale wie etwa der "Bungalow" in Palmas Stadtteil Coll d'en Rabassa und ein "Chiringuito" an der Cala Deià sind bedroht.