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Verprügelter Türsteher aus der Schinkenstraße: „Sie wollten mich töten“

Dieses Video von dem Vorfall in Arenal ist nun aufgetaucht. | Última Hora

| Playa de Palma, Mallorca |

Kriminalität auf Mallorca: Die Nacht zum 16. September dieses Jahres steckt Emiliyan Petkov noch immer in den Knochen: Damals wurde der Türsteher einer Diskothek in der sogenannten Schinkenstraße an der Playa de Palma von acht Männern brutal angegriffen. Sie stachen ihn mit einem Messer nieder, schlugen mit Eisenstangen auf ihn ein. Petkov ist ein starker Mann, aber gegen die Übermacht hatte er keine Chance. Zwar wehrte er das Messer zunächst mit der Hand ab – die Narbe weist 18 Stiche aus – danach wurde er dennoch so schwer verletzt, dass nur das rasche Eingreifen der Notärzte ihm das Leben rettete.

So wurde Emiliyan Petkov in Arenal zugerichtet.

Jetzt hat der 45 Jahre alte Bulgare, der seit 2016 auf Mallorca lebt und arbeitet, Rechtsanwälte eingeschaltet, um den Tätern das Handwerk zu legen. Es handelt sich um eine Gruppe von Osteuropäern, die Petkov in jener Nacht zuvor aus der Diskothek geworfen hatte, weil sie angeblich als Taschendiebe die Gäste bestahlen. Nach Feierabend lauerten sie Täter dann dem Türsteher gegen 2.30 Uhr auf dem Nachhauseweg auf. Die Polizei konnte damals fünf der Männer festnehmen, einer kam in Haft. Petkov hofft, dass auch die übrigen Beteiligten bald gefunden werden. "Doch wenn sie nicht alle im Gefängnis sind, was passiert dann nächstes Jahr?", fragt er sich. Die Gefahr, die von der Gruppe ausgehe, betreffe nicht nur ihn, "sondern auch meine Kollegen und die Gäste des Lokals“, sagt er.

Hilfreich für einen Gerichtsprozess in der Zukunft dürfte sein, dass die Tat auf Video aufgezeichnet wurde. Ein deutscher Polizist, der sich damals im Urlaub auf Mallorca befand, hatte die Attacke mit seinem Mobiltelefon aufnehmen können. Nach Petkovs Angaben treiben die Täter nach wie vor ihr Unwesen auf der Insel. Und sie haben sowohl ihn und auch seinen Anwälten mit dem Tod gedroht, sollten sie in der Sache insistieren. "Sie kamen und sagten uns: Wir geben Euch 10.000 Euro, wenn Ihr die Anzeige zurückzieht." Als die Anwälte das Ansinnen ablehnten, bekamen sie zu hören: "Ihr habt nicht verstanden, entweder Ihr nehmt die 10.000 Euro oder wir bringen Euch alle um", schilderte der Rechtsanwalt Pablo Juanico der spanischen MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".

Doch die Drohung verfängt weder bei seinem Rechtsbeistand noch bei Emiliyan Petkov. Der tätowierte Hüne, der seit dem Angriff eine Narbe mit 12 Stichen auf dem Hinterkopf trägt, lässt sich von niemandem einschüchtern. Und in der kommenden Saison wird er wieder als Türsteher für Sicherheit sorgen.

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