Mit einer Einigung zwischen Ärzten und der öffentlichen Gesundheitsbehörde IB-Salut ist am Donnerstag der angekündigte Streik der Mediziner abgewendet worden. Vereinbart wurden neben der Einführung einer 35-Stunden-Woche auch die Erhöhung der Sonderzulage für Bereitschaftsdienste. Sie beträgt ab nächstem Jahr 745 Euro pro Tag und ist damit die höchste Vergütung dieser Art im gesamten öffentlichen Gesundheitswesen in Spanien.
Darüber hinaus wurden auch Reisekostenerstattungen für den Fall ausgehandelt, dass ein Wechsel des Personals zwischen Krankenhäusern erforderlich ist. Die im Laufe der Jahre anstehenden Honorarerhöhungen, die bisher ausschließlich für festangestellte Ärzte galten, kommen ab nächstem Jahr auch Zeitbedienstete zugute. Zudem erhalten Ärzte vom Festland, die mindestens drei Jahre auf Menorca, Ibiza und Formentera ihren Dienst leisten, eine einmalige Treueprämie in Höhe von 4800 Euro.
Allgemeinmediziner (médicos de cabecera) erhalten zudem eine Extra-Vergütung von 35 Euro für jeden Patienten, den sie in ihrer Praxis behandeln sowie für jeden, den sie zu Hause aufsuchen, und zwar zusätzlich zu den bereits fälligen 35 Euro pro Tag. Neben der Erhöhung der ärztlichen Honorare und Diäten sieht die Vereinbarung weitere Neuerungen hinsichtlich der Vergütung von Überstunden und Bereitschaftsdiensten an Feiertagen.
Miguel Lázaro, Vorsitzender der balearischen Ärztegewerkschaft bezeichnete die Einigung mit der Landesregierung als einen "Lottogewinn". Seine Gewerkschaft hatte Anfang Dezember angekündigt, ab dem 1. Januar in Streik zu treten, sollten sich die Arbeitsbedingungen für die Mediziner in den öffentlichen Ärztezentren und Krankenhäusern nicht "radikal" ändern. Und diese Drohung scheint gewirkt zu haben.