Die Welle von Flüchtlingen, die versuchen, in rudimentären Booten von der algerischen Küste auf die Balearen zu gelangen, reißt nicht ab. So brachten die Guardia Civil und der Seenotrettungsdienst in der Nacht von Montag auf Dienstag weitere fünf Flüchtlingsboote auf den Inseln auf, vier davon im Süden Mallorcas und eines auf der Insel Formentera. An Bord der fünf Boote befanden sich insgesamt 102 Einwanderer aus Nordafrika. Nach Angaben der spanischen Regierungsvertretung in Palma befanden sich alle von ihnen in verhältnismäßig guter körperlicher Verfassung.
Die Guardia Civil und die regionale Seenotrettung gehen davon aus, dass in den kommenden Tagen weitere Bootsflüchtlinge bei ihrem Versuch entdeckt werden, ungesehen auf die Balearen zu gelangen. Grund dafür sind die milde Witterung und der verhältnismäßig geringe Wellengang im südwestlichen Mittelmeer.
Auf den Balearen wurden in diesem Jahr so viele Bootsflüchtlinge aufgegriffen wie nie zuvor. Derzeit steht der Zähler bei mehr als 2500 in etwa 170 Booten. Die überwiegende Mehrheit von ihnen wird nach ihrer Bergung aus dem Meer oder Verhaftung an Land in der Regel für kurze Zeit in ein Flüchtlingsauffanglager aufs Festland gebracht und von dort später in die jeweiligen Heimatländer abgeschoben.