Sie sind schnell, einfach zu transportieren, weil man sie zusammenklappen kann, und besonders in den Städten Mallorcas ein beliebtes Transportmittel: Elektroroller werden auf den Balearen viel genutzt, sind aber auch nicht ungefährlich. Das zeigen jetzt neue Zahlen der Gesundheitsbehörden. Jeden Tag gibt es im Schnitt zwei Unfälle am Tag, in die Elektroroller verwickelt sind. In den meisten Fällen ziehen sich die Fahrer dabei Brüche an den Armen oder Beinen zu, 31 Prozent sind Kopfverletzungen und drei Prozent erleiden eine Wirbelsäulenverletzung. Dabei sind die Unfallzahlen im vergangenen Jahr extrem gestiegen.
Im Jahr 2022 waren es fast 700 Menschen, die der balearische Notdienst "SAMU061" nach Rollerunfällen behandeln musste, im Vergleich dazu waren es 2020 258 Personen und im Jahr 2021 400 Personen. "In 70 Prozent der Fälle geht es darum, den Fahrern zu helfen, weil sie gestürzt sind oder gegen einen Laternenpfahl oder eine Mauer geprallt sind", erklärte der medizinische Leiter von SAMU061, Dr. Txema Alvarez. "Ein alleiniger Sturz ist viel häufiger als ein Unfall mit einem anderen Fahrzeug", fügte er hinzu. Durch die hohen Geschwindigkeiten, die die Roller erreichen können, fielen auch die Unfälle entsprechend aus, hieß es.
Die Zahlen zeigen auch, dass 31 Prozent der Verletzten ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten haben. Auf dem Elektroroller einen Helm zu tragen, ist in Spanien keine Pflicht. Meistens hinterlassen diese Unfälle aber bleibende Schäden, so die Verantwortlichen. Die Opfer sind zwischen 10 und 75 Jahre alt, allerdings passieren die häufigsten Unfälle bei Verkehrsteilnehmerns zwischen 10 bis 20 Jahren – eigentlich darf man auf Mallorca erst ab 16 Jahren einen Elektroroller fahren. Pflicht ist außerdem das Tragen einer Warnweste und man darf nur auf der Straße fahren. Die spanische Verkehrsleitbehörde DGT hat mi vergangenen Jahr beschlossen, 2023 eine Pflichtversicherung im ganzen Land einzuführen. In Deutschland und Frankreich war so eine Versicherung schon 2019 eingeführt worden.