Die balearische Landesregierung hat das Angebot von privaten Fahrdienstvermittlungsagenturen wie Uber oder Cabify auf den Insel vorerst ausgeschlossen. Ein entsprechendes am Montag verabschiedetes Gesetzesdekret, das die Situation von Fahrzeugen mit Fahrer (VTC) für den Personentransport besser regeln soll als bisher, schließt die Vergabe von neuen Beförderungslizenzen aus.
Die Gesetzesnovelle überrascht insofern, als dass die Nachfrage nach Taxi-Diensten deren Angebot im vergangenen Sommer, also zu touristischen Spitzenzeiten, sowohl auf Mallorca als auch Ibiza wochenlang bei weitem übertraf. Der zuständige Landesminister für Mobilität auf den Inseln, Josep Marí, räumte in diesem Zusammenhang ein, dass das Gesetzesdekret die Möglichkeit für Gemeinden bietet, zu solchen Spitzenzeiten temporäre Taxi-Lizenzen auszustellen. Die müssten allerdings zuvor mit der Landesregierung „abgesprochen“ werden, so Marí.
Außerdem sollen die Frequenzen der Überlandbusse (TIB) zwischen Juli und September erhöht werden. Im vergangenen Jahr war es wiederholt vorgekommen, dass vollbesetzte Busse die an Haltestellen wartende Passagiere stehen lassen mussten, weil es drinnen keinen Platz mehr für Fahrgäste gab. Konkrete Pläne zur Erhöhung der Kapazitäten im öffentlichen Überlandverkehr konnte Minister Marí bei der Vorstellung des Gesetzes nicht geben.
Das Problem: Die Benutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel wie Zug, Metro, Stadtbusse und Überlandbusse ist für auf den Balearen gemeldete Personen seit Anfang dieses Jahres kostenlos. Das hat in den vergangenen Wochen dazu geführt, dass viele Einheimische das Gratis-Angebot sowohl unter der Woche als auch an Wochenenden verstärkt nutzen, Viele Buslinien wie beispielsweise von Felanitx nach Palma haben bereits jetzt schon die Grenzen ihrer Sitzplatzkapazitäten erreicht.