Im Fall der vor fast zehn Jahren spurlos auf Mallorca verschwundenen Jugendlichen Malén Ortiz ist jetzt auch ein Deutscher ins Fadenkreuz der Ermittler von der Guardia Civil geraten. Nach Informationen der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" handelt es sich um eine Person, die zwanghaft Bücher sammelte und obdachlos gewesen war, bevor ihr eine Sozialwohnung im Ferienort Magaluf zugewiesen wurde. Der Mann sei immer auf demselben Weg im Ort Son Ferrer unterwegs gewesen, den auch Malén genutzt hatte, bevor sie am 2. Dezember 2013 verschwand.
Insgesamt gelten zwölf weitere Männer als verdächtig. Dazu zählt ein 75-Jähriger, der einst im Film-Business in Hollywood tätig gewesen war und sich fast mittellos auf Mallorca ansiedelte. Er soll zwei Jugendliche bedrängt haben, gilt aber wegen einer psychischen Krankheit nicht als Hauptverdächtiger. Auch ein Mann, der ein Mädchen in einem Auto in Calvià, vergewaltigen wollte, steht auf der Liste der Guardia Civil. 300 Autos, die zum Zeitpunkt des Verschwindens in Son Ferrer von einer Überwachungskamera gefilmt worden waren, werden ebenfalls unter die Lupe genommen.
Vor einigen Tagen waren Spezialisten der Guardia Civil aus Madrid auf die Insel gereist und starteten auch unter Zuhilfenahme von mehreren Baggern eine Suchaktion auf einem Feld in der Nähe des dichtbebauten Ortes. Auch Suchhunde wurden auf dem Gelände eingesetzt.
Vor gut einem Jahr hatte die Mutter des Mädchens beantragt, dass die "UCO", eine Sondereinheit der Guardia Civil, die Suche wieder aufnimmt. Dem wurde stattgegeben, und am Montag rückte der Spezialtrupp an. Der getrennt von der Mutter lebende Vater der Schülerin wurde im Jahr 2018 zeitweise festgenommen, weil er Polizisten bedroht haben soll. Der mysteriöse Fall hatte in der mallorquinischen Öffentlichkeit für große Aufregung gesorgt. Jedes Jahr am Tag des Verschwindens erinnerten Angehörige, Freunde und andere Bürger mit Versammlungen an das Verschwinden des Mädchens.