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Der „Himmelssaft”, der aus der Tramuntana kommt

Fet-a-Sóller-Chef Franz Kraus hat das Olivenöl „Suc de Cel” aus der Tramuntana in Deutschland bekannt gemacht. | Patricia Lozano

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Es gilt als das Lebenselixier des Mittelmeerraumes und ist fester Bestandteil der spanischen Küche: das Olivenöl. Eines der Besten gibt es am Fuße des Tramuntana-Gebirges. Im August vergangenen Jahres ist das vom Unternehmen Fet a Sóller vermarktete Öl „Suc de Cel” (übersetzt: Himmelssaft) auf der Biofach-Messe in Nürnberg, der Weltmesse für ökologische Lebensmittel, als bestes Bio-Olivenöl weltweit ausgezeichnet worden. Damit schaffte es das Produkt unter die Top Ten der Olive Oil Awards. Gefeiert wurde diese Ehrung in der vergangenen Woche gebührend bei der Nit de l’Oli (Nacht des Öles) im Museum Es Baluard in Palma.

Franz Kraus, Gründer des Delikatessenhandels Fet a Sóller, bekam dort von der regionalen Erzeugergemeinschaft Oli de Mallorca eine Auszeichnung überreicht.Doch was genau macht den „Himmelssaft” so besonders? Franz Kraus erklärt: „Es schmeckt hervorragend und besteht aus hochwertigen Komponenten. Olivenöle, wie das Suc de Cel, gehören zu einem der wertvollsten Lebensmittel aus dem Mittelmeerraum.” Das aus der Bio-Olive Arbequina kaltgepresste ausgezeichnete Öl ist nur eines von vielen lokalen Erzeugnissen, die auf der Insel hergestellt werden.

Das auf Mallorca gepresste Olivenöl ist seit dem Jahr 2002 mit der entsprechenden Herkunftsgarantie (Denominació d’ Origen – DO) ausgestattet. Die Vereinigung wacht auf der Insel über die Qualität der Ware. Die Einhaltung aller Kriterien wird dabei strengstens kontrolliert, erst dann wird das Qualitätssiegel vergeben. „Zum Beispiel darf Mallorca-Öl nur aus den drei Sorten Empeltre, Picual und Arbequina hergestellt werden.” Die Olivenölproduktion hat auf Mallorca eine lange Tradition und ist schon seit Jahrhunderten eine wichtige finanzielle Einnahmequelle. „Der Olivenanbau erfuhr vor allem in den nördlichen und südlichen Gebieten des Tramuntana-Gebirges eine starke Expansion und ist ein wichtiger Wirtschaftszweig für die Insel”, so Franz Kraus.

Aufgrund der weltweiten Entwicklungen der vergangenen Jahre blickt der Unternehmer allerdings besorgt in die Zukunft. „Ich kann nur jedem raten, sich in den kommenden Monaten so gut es geht mit Olivenöl einzudecken. Wegen des Ukraine-Kriegs kommt es bereits weltweit zu Lieferengpässen.” Auch der Klimawandel könnte die kommenden Ernten beeinträchtigen. „Der Winter war insgesamt zu warm. Immerhin sind die Temperaturen in den vergangenen Wochen gesunken.” Dank der Niederschläge und des Schneefalls Ende Februar stehen die Chancen auf eine ergiebige Ernte daher derzeit nicht schlecht. Aufgrund der hohen Temperaturen der vergangenen Monate war der Pegel des Grundwassers nämlich bedenklich gesunken.

Doch obwohl sich die Lage etwas entspannt hat, spielen noch weitere Faktoren eine wichtige Rolle. „Idealerweise müsste es noch mehr regnen, um eine gute Ernte zu sichern”, so Franz Kraus. Dass allerdings nicht jedes Jahr eine gute Ernte zu erwarten ist, sei normal und habe natürliche Gründe. „Fast alle Fruchtbäume haben einen zweijährigen Rhythmus. Das bedeutet, dass die Ernte ein Jahr ertragreich ist und dann im folgenden Jahr schlechter ausfällt.” Wer den „Himmelsaft” nun einmal selbst probieren mag, muss dafür nicht unbedingt auf der Insel sein. Das Olivenöl kann auch über den Online-Shop nach Deutschland geliefert werden.

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