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Inspektoren durchwühlen Säcke: Immer mehr "Multas" für Müllsünder in Palma

Mülltonnen wie diese in Felanitx gehören auf Mallorca oft zum Straßenbild. | G. VICENS

| Palma, Mallorca |

Es ist ein Bild, das man auf Mallorca häufig sieht: Manchmal sehen die öffentlichen Mülltonnen aus wie eine Müllhalde. Plastiksäcke, die neben den Tonnen entsorgt werden, haufenweise Sperrmüll und kaputte Elektrogeräte, die tagelang auf ihre Abholung warten, türmen sich an den Sammelplätzen. Deshalb haben Palmas Stadtwerke (Emaya) im vergangenen Jahr rund 20 Prozent mehr "Multas", also Bußgelder, verhängen müssen. Insgesamt wurden 695 Verstöße geahndet, berichtet die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". 2021 waren es noch 580 gewesen.

Die häufigsten Vergehen waren dabei, dass die Müllsäcke nicht in, sondern neben den Müllcontainern entsorgt wurden, oder auch Sperrmüll, der außerhalb der Abholtage abgeladen wurde. Ein weiteres Problem ist die illegale Entsorgung von ausgedienten Elektrogeräten. Wie Emaya mitteilte, sind die meisten Verstöße in den Gewerbegebieten der Inselhauptstadt verzeichnet worden. Die Bußgelder beginnen bei 750 Euro und können bei besonders schweren Vergehen bis zu 3000 Euro betragen. Um den Müllsündern auf die Spur zu kommen, machen die Emaya-Inspektoren gemeinsame Sache mit der Lokalpolizei Palmas.

Dafür müssen die Inspektoren den Müll durchwühlen und nach Hinweisen suchen, wie etwa Briefe oder Rechnungen, die Aufschluss über die Personendaten geben. Allerdings sind die Inspektoren von Emaya nicht befugt, die Bußgelder zu verhängen. Zuerst müssen die Sachverhalte von Mitarbeitern der Stadtverwaltung geprüft werden, und diese verteilen dann die "Multas". Auf Mallorca kann es, je nach Wohnort, sehr unüblich sein, Müll zu trennen oder richtig zu entsorgen. Insbesondere genaue Mülltrennung wie in Deutschland ist auf den Balearen eher unüblich. Privathaushalte haben in der Regel keine eigenen Tonnen, sondern entsorgen ihren Müll an öffentlichen Sammelstellen.

Vonseiten Emayas hieß es, das Müllproblem der Stadt sei ein "Kampf gegen Unhöflichkeit" und stelle eine Priorität für das Unternehmen sowie die Stadtverwaltung dar. Es gehe dabei nicht nur darum, Bußgelder zu verhängen, sondern auch "mit Information, Erziehung und auch mit Sanktionen" gegen Müllsünder vorzugehen. Auch gibt es auf Mallorca immer wieder Fälle von illegaler Müllentsorgung.

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