Nein, keine überdimensionale Silvesterrakete wurde am vergangenen Montag auf einem Acker etwas außerhalb der Ortschaft Llucmajor in den Himmel gefeuert wurde. Bei dem Flugkörper handelte es sich vielmehr um eine kleine Trägerrakete der europäischen Weltraumbehörde ESA, mit der Physik-Schüler von zehn Schulen auf den Balearen ihre selbst gebauten Mini-Satelliten, so genannte CanSats, in die Luft schossen.
Ein CanSat ist ein "Satellit" in der Größe einer Getränkedose, der von den jeweiligen Schüler-Teams entwickelt, gebaut und programmiert wird. Dieser Mini-Satellit wird mit einer Rakete auf eine Höhe von rund einem Kilometer gebracht und sinkt dann an einem Fallschirm zu Boden. Dabei soll der Satellit Messungen durchführen und andere Aufgaben ausführen, für die er konstruiert worden ist.
Das Schülerprojekt dient als Modell einer echten Weltraummission, da im Wesentlichen dieselben Phasen durchlaufen werden: Planung der Mission, Konstruktion des Satelliten, Test der einzelnen Komponenten und des Gesamtsystems, Durchführung der Mission, Aufbereitung und Auswertung der Daten, Kommunikation der Ergebnisse. Auf diese Weise bietet der CanSat-Wettbewerb engagierten und begabten Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu einer ersten praktischen und authentischen Erfahrung mit einem Raumfahrtprojekt. Der spanische CanSat-Wettbewerb ist in den internationalen Wettbewerb der Europäischen Weltraumbehörde (ESA) eingebunden. Die Sieger sind qualifiziert, am Europäischen Wettbewerb teilzunehmen.
Auf Mallorca funktionierte das bei allen zehn Teams wie geschmiert. In der Gesamtwertung wurde aber das Team einer menorquinischen Schule Sieger, das in den kommenden Monaten am nationalen Ausscheidungswettbewerb teilnehmen darf.