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Im Drogenviertel zu Tode geprügelt: Prozessauftakt im Fall des niederländischen Filmemachers

Am Montag begann vor dem Landgericht Palma der Prozess zum Todesfall des niederländischen Filmemacher Wouter van L.. | Juan P. Martínez

| Palma, Mallorca |

Am Montag hat der Prozessauftakt im Fall des auf Mallorca tragisch verstorbenen Niederländers Wouter van L. stattgefunden. Der damals 34-jährige Filmemacher war im Juli 2018 in der als Drogenhochburg bekannten Siedlung Son brutal zusammengeschlagen worden. Hauptangeklagter ist ein junger Anwohner Son Banyas, für den die Staatsanwaltschaft acht Jahre Haft fordert. Der Prozess soll in den nächsten Tagen fortgesetzt werden.

Nach Informationen des MM-Schwesterblatts "Ultima Hora" hatte sich der Niederländer am 13. Juli 2018 zunächst zum Feiern in Palmanova aufgehalten. Mit zwei Bekannten stieg er zu später Stunde in ein Taxi, das sie nach Son Banya vor den Toren Palmas chauffierte. Naheliegenden Spekulationen zufolge wollte der 34-Jährige in der von Clans beherrschten Siedlung Drogen kaufen. Doch schon kurz nach der Ankunft in dem Problemviertel, gab einer seiner damaligen Begleiter am Montag vor dem Landgericht in Palma zu Protokoll, sei die Situation außer Kontrolle geraten.

"Zwei oder drei Männer kamen auf uns zu und schlugen uns. Sie hörten nicht mehr auf, auf den Niederländer einzuprügeln", sagte der Zeuge. Den Hauptangeklagten, einen Anwohner Son Banyas, der zum Tatzeitpunkt 19 Jahre alt war und derzeit aufgrund anderer begangener Delikte in Haft sitzt, belastete der Zeuge schwer. Er soll dem Niederländer im Anschluss 800 Euro geraubt haben. Im Rahmen einer früheren Aussage vor der Polizei hatte der mutmaßliche Haupttäter gestanden, den Urlauber geschlagen zu haben, allerdings sei diese nur "mit einer Ohrfeige" passiert. Der Obduktion der Leiche zufolge zog sich der Niederländer beim Sturz eine schwere Gehirnblutung zu, in dessen Folge ein Herzstillstand eintrat. Der Filmemacher verstarb noch am selben Tag in der Universitätsklinik Son Espases, wo ihn der mutmaßliche Täter nach dem Vorfall persönlich abgeliefert hatte.

Weiter sagte am Montag ein mit dem Fall beschäftigter Beamter der Nationalpolizei aus. Dieser wies vor Gericht auf "Ungereimtheiten des Angeklagten" hin. In einer ersten Version habe dieser noch behauptet, nur Zeuge der Schlägerei gewesen zu sein und die beiden Parteien getrennt zu haben. "Später korrigierte er sich und gab zu, den Niederländer selbst geschlagen zu haben", so der Nationalpolizist. Für Dienstag ist der zweite Prozesstag anberaumt.

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