Die beiden Universitätskrankenhäuser Son Espases und Son Llàtzer stoßen in diesen Tagen an ihre Kapazitätsgrenzen. Nachdem in der Vorwoche die Notaufnahme von Son Espases zeitweise kollabiert war, traf es am vergangenen Wochenende und am Montag Son Llàtzer. Bereits in den Vormittagsstunden, so die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora", hätten dort in der Notaufnahme weit über 100 Patienten auf ärztliche Behandlung gewartet. Der staatliche Gesundheitsdienstleister IB-Salut teilte in einer schriftlichen Stellungnahme mit, dass die Situation "unter Kontrolle" sei und es "genügend verfügbare Betten" gebe.
In der Mitteilung hieß es weiter, dass am vergangenen Wochenende täglich mehr als 300 Patienten in der Notaufnahme behandelt und betreut worden seien. Von einer Ausnahmesituation wollte die Behörde deswegen nicht sprechen, weil die "Zahl der chirurgischen Eingriffe gesunken" sei. Eine gänzlich andere Meinung vertraten gegenüber "Ultima Hora" hingegen die Ärzte und Pflegekräfte der Notaufnahme in Son Llàtzer. Am Montag hätten sie in den Vormittagsstunden zeitweise bis zu 152 Patienten gezählt.
Ärzte und Pflegepersonal beklagten zudem die mangelhaft funktionierende Klimaanlage in ihrem Krankenhaus. Bei anhaltend extrem hohen Temperaturen würde ihre Arbeit dadurch zusätzlich negativ beeinflusst werden. Dazu komme der saisonbedingte Personalmangel, da sich viele Mitarbeiter im Urlaub befänden, so die namentlich nicht genannte Quelle. All diese Faktoren würden vor dem Hintergrund einer mit Urlaubern überfüllten Insel das verbleibende Personal zeitweise vor nahezu unlösbare Aufgaben stellen.