Fünf Jahre Haft und fast 800.000 Euro Schmerzensgeld: Das fordert die Staatsanwaltschaft auf Mallorca im Falle einer deutschen Inselresidentin, die 2021 in Arenal einen Motorradfahrer überfahren hatte. Sie hatte mit ihrem Auto – einem weißen Range Rover Evoque – den Biker dabei so schwer verletzt, dass diesem ein Fuß amputiert werden musste. Anschließend beging die Frau Fahrerflucht. Dabei fuhr sie, wie auf Bildern einer Überwachungskamera zu sehen ist, an dem verletzten Spanier vorbei ohne anzuhalten. Sie stellte sich sechs Tage nach dem Crash der Polizei, nachdem Fotos von ihrem Auto in den Medien verbreitet worden waren.
Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau neben Fahrerflucht und fahrlässiger Körperverletzung auch einen Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung vor. Sie soll ein Stoppschild missachtet und so den Unfall an der Kreuzung der Carretera Militar mit dem Camí Ca na Gabriel herbeigeführt haben, bei dem das Opfer 20 Meter durch die Luft geflogen war.
Zeugen gaben später zu Protokoll, dass die Deutsche wenige Minuten nach dem Unfall erneut am Ort des Geschehens vorbeifuhr und den Motorradfahrer einfach auf dem Boden liegen ließ. Die Unfallverursacherin hingegen gab seinerzeit zu Protokoll, das Opfer gar nicht bemerkt zu haben. Zeugen sollen außerdem ausgesagt haben, dass die Residentin das Tempolimit von 40 km/h (heute 30er-Zone) deutlich überschritten habe.