Die Auseinandersetzungen zwischen Taxifahrern und Chauffeuren des neu auf Mallorca präsenten Fahrdienstleisters Uber haben eine neue Qualität erreicht. Ein Taxifahrer gab sich am Dienstagmorgen laut einem Bericht der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" vor der BCM-Diskothek im Ferienort Magaluf als Polizist aus und schlug einen Beschäftigten des Fahrdienstes nieder, als dieser eine Identifzierung verlangte. Dem Artikel zufolge gab das Opfer an, stark aus der Nase geblutet zu haben.
Eine hinzugerufene Patrouille der Lokalpolizei von Calvià fand schnell den Angreifer und nahm dessen Personalien auf. Der Uber-Fahrer zeigte diesen inzwischen bei der Guardia Civil an und sagte zu "Ultima Hora", dass er eine Gewaltspirale fürchte. Bereits in den vergangenen Wochen hatte es übergriffe auf Uber-Fahrer gegeben, in Erinnerung ist ein Vorfall in Peguera.
Uber hatte vor einigen Wochen zahlreiche Fahrzeuge auf die Insel gebracht, woraufhin sich die Taxifahrer angesichts der neuen Konkurrenz öffentlich empört zeigten. Tatsache ist, dass es an manchen Orten vor allem in Palma während der Hochsaison äußerst schwierig ist, zu bestimmten Tageszeiten ein Taxi zu bekommen. An neuralgischen Punkten wie der Plaça d'Espanya bilden sich mitunter lange Schlangen. Uber sieht sich als ergänzendes Angebot, doch die Taxifahrer auf der Insel wollen offensichtlich in ihrer Mehrheit ihre Monopolstellung behalten, zumal eine Lizenz sehr teuer ist.
In ihrer harschen Kritik gegen Uber stützen sich die verschiedenen Taxiverbände insbesondere auf die auf den Balearen gültige Regelung, dass Uber-Chauffeure nur nach Ablauf einer 30-minütigen Reservierungszeit Fahrgäste aufnehmen dürfen. Diese Vorschrift, klagen die Taxifahrer, werde von Uber nicht eingehalten.